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Die große Verschwörung. Warum so viele Menschen an Chemtrails, die geheime Macht der Illuminaten und die Ermordung Jörg Haiders glauben. Eine Recherche von Günter Kaindlstorfer
18. März 2017, 09:05
Internet und Social Media machen's möglich: Fantastische Verschwörungstheorien finden heute millionenfach gläubige Anhänger/innen. Ob man an die Ermordung Jörg Haiders durch den israelischen Geheimdienst Mossad glaubt oder an sogenannte Chemtrails, die mittels in der Luft versprühter Chemikalien unsere Gedanken manipulieren: Letztlich stehen hinter den geheimen Mächten, die Verschwörungstheoretiker/innen für alles Unheil auf der Welt verantwortlich machen, die immer gleichen "Kräfte": Juden, Freimaurer, Rosenkreuzer, Jesuiten, Illuminaten, verbrecherische Netzwerke in der Großindustrie und natürlich die verschiedensten Geheimdienste.
"Verschwörungstheoriker gehen davon aus, dass nichts so ist, wie es scheint", erklärt der Tübinger Kulturhistoriker Michael Butter. Immer gibt es irgendwo "verborgene Mächte", die hinter den Kulissen als manipulative Drahtzieher wirken.
Dazu kommt: Verschwörungstheorien lassen sich nicht widerlegen. "Wenn ein Verschwörungstheoretiker sich einmal die Grundzüge seiner Theorie zurechtgelegt hat", so Butter, "dann ändert sich daran nichts mehr. Gegenteilige Fakten werden entweder ignoriert oder zu weiteren Beweisen umgedeutet. Deshalb ist es so schwer, mit Verschwörungstheoretikern zu diskutieren".
Günter Kaindlstorfer hat genau das versucht: mit Verschwörungstheoretiker/innen ins Gespräch zu kommen. Er hat eine faszinierende Welt entdeckt - eine Welt, in der nichts so ist, wie es scheint.