Natascha Wodin

APA/dpa-Zentralbild/Hendrik Schmidt

Radiogeschichten

Natascha Wodins fiktive Biografie ihrer Mutter

Ex Libris-Nachlese. Natascha Wodin: "Sie kam aus Mariupol", prämiert mit dem Leipziger Buchpreis. Es liest Elisabeth Findeis. Gestaltung: Peter Zimmermann

Natascha Wodin ist spät zur Schriftstellerin geworden. 1945 in Fürth geboren, hat sie erst als Telefonistin und Stenotypistin, dann als Dolmetscherin und literarische Übersetzerin gearbeitet. 1983 erschien ihr Romandebüt "Die gläserne Stadt". Seiher hat sie viele weitere Bücher geschrieben, unter anderem den Roman "Nachtgeschwister", in dem sie von ihrer Ehe mit dem Dichter Wolfgang Hilbig erzählt. Mit ihrem neuen Buch "Sie kam aus Mariupol", einer fiktionalen Biografie, setzt sie nun ihrer aus der Ukraine stammenden Mutter ein Denkmal.

Lange Zeit wusste Natascha Wodin kaum etwas über ihre Familiengeschichte. Sie war noch ein Kind, als ihre Mutter Selbstmord beging. Die Überlebenskraft der Frau, die aus der Ukraine vor Stalin floh und als sogenannte, Ostarbeiterin' in das Deutschland Hitlers kam, hatte sich aufgebraucht.
Jahrzehnte später gibt Natascha Wodin den Namen ihrer Mutter zum wiederholten Mal in eine Suchmaschine des russischen Internets ein - und wider Erwarten stößt sie auf eine Spur. So beginnt das Buch - und nach und nach entsteht aus immer neuen Puzzleteilen die Biografie eines Menschen, dessen Existenz lange im Dunkeln lag.

Service

Natascha Wodin, "Sie kam aus Mariupol", Roman, Rowohlt Verlag

Sendereihe

Gestaltung

  • Peter Zimmermann