Panzer in den Straßen Athens, 21. April 1967

AP

Betrifft: Geschichte

Der schwarze Freitag Griechenlands. Militärputsch der Obristen vor 50 Jahren. Mit Maria Stassinopoulou, Institut für Byzantinistik und Neogräzistik, Universität Wien.
Gestaltung: Rosemarie Burgstaller und Robert Weichinger

Am 21. April 1967, einem Freitag, rissen Teile des Militärs die politische Macht in Griechenland an sich. Vorwand für den Obristen-Putsch unter Georgios Papadopoulos waren angebliche Sicherheitsprobleme. Die für Mai 1967 angesetzten Parlamentswahlen warfen ihren Schatten voraus. Die Militärs befürchteten einen politischen Linksruck.

Die Angstgegner der Rechten waren die beiden Papandréous, Vater Georgios und Sohn Andreas. Den beiden prägenden Köpfen der sozialreformerischen Zentrumspartei wurde zugetraut, mit den Kommunisten zu kooperieren, mit der Auswirkung, dass es unter den Bedingungen des Kalten Krieges zu einer Anlehnung Griechenlands an den Osten und zum Austritt aus der NATO kommen könne. Die Rolle der USA und des CIA für den Putsch ist unter HistorikerInnen bis heute umstritten.

Als eine der Folgen des schwarzen Freitags in Griechenland wurden zigtausende Oppositionelle verfolgt. Vor allem Linke, unter ihnen auch der weltbekannte Komponist Mikis Theodorakis, wurden verhaftet, gefoltert, auf Gefängnisinseln verbannt. Sieben Jahre lang herrschte die Junta mit brutaler Gewalt. Als das "Regime der Obristen" nach einem missglückten Putschversuch auf Zypern im Jahr 1974 zu Ende war, wurden die traumatisierenden Ereignisse der Militärdiktatur zunächst verdrängt und in der Folge nur zögerlich aufgearbeitet.

Eine Sendung im Rahmen des Schwerpunkts "Baujahr 67 - Zeitreisen mit Ö1".

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