Radiogeschichten

Literarisches Österreich: Wien. "Die letzten Tage der Menschheit". Von Karl Kraus. Es liest Helmut Qualtinger. Gestaltung: Julia Zarbach

Helmut Qualtinger und Karl Kraus sind ein Traumpaar der Literaturgeschichte. Hört man Qualtingers Darstellung von Kraus' Stück, könnte man glauben, der Autor hätte während des Schreibprozesses bereits Qualtinger als Interpreten im Kopf gehabt - so gut passen Text und Schauspieler zusammen. Das epische Stück, das den Rahmen jedes Theaterabends sprengt, katapultiert uns direkt in die Zeit des Ersten Weltkriegs. Es ist Kraus' brutal satirische Reaktion auf die Gnadenlosigkeit und Absurdität dieser Epoche.

Entstanden ist der Text über sieben Jahre hinweg. Zur Zeit seiner endgültigen Erscheinung 1922 war Kraus bereits eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Wiener Literaturszene, der vor allem als Kritiker gefürchtet wurde.

Kraus wurde 1874 in Böhmen geboren. Als Kind zog er mit seiner Familie nach Wien, wo er bis zu seinem Tod 1936 lebte. Neben seiner Arbeit als Autor und Kritiker ist er auch als Herausgeber der Zeitschrift "Die Fackel", die vor allem von ihm selbst befüllt wurde, bekannt. Er pflegte enge Beziehungen zu der Literatengruppe "Jung Wien", der Autoren wie Hugo von Hoffmannsthal, Arthur Schnitzler und Peter Altenberg angehörten.

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