Musica Sacra

8. April 2017, 21:58

Alte Musik auf wertvollen Originalinstrumenten zu spielen, ist heute längst nichts Ungewöhnliches mehr. Alte Musik aber auch in originalen "Resonanzkörpern" zu erleben, also auf Originalschauplätzen, oder besser gesagt: Originalhörplätzen - das ist ein besonderes Markenzeichen des Festivals Musica Sacra. Zum Beispiel die überwältigende hochbarocke Ausstattung des St. Pöltner Domes durch Jakob Prandtauer - in diesem Ambiente ein feierliches Oratorium mitzuerleben, das ist schon sehr nahe am Gesamtkunstwerk.

Genau das ist die Spezialität des Kirchenmusikfestivals Musica Sacra: außergewöhnliche Musik außergewöhnlich interpretiert in außergewöhnlichen Klang- und Architekturräumen. Von Monteverdi bis Mozart, von Carl Ditters von Dittersdorf bis Karlheinz Essl, von Orgelton bis Oberton, von Domkantorei bis Domkirche, von Sakralmusik bis Sakralraum, von Fresco bis Frescobaldi.

Barockensemble La Fenice

In solch feierlichem Rahmen erstrahlte bereits am 30. September das Barockensemble La Fenice (in Österreich 1 am 12. Oktober, 10:05 Uhr) oder kraftvolles Chorfortissimo der Domkantorei im Dom zu St. Pölten (am 8. Oktober, in Ö1 am 9. November, 10:05 Uhr) ebenso wie festliche Trompetenklänge mit dem Trompetenconsort Innsbruck am 22. Oktober oder liebliche Orgelregister in der Stiftskirche Lilienfeld. Und immer wieder leuchtet der musikalische Jahresregent im Programm auf. Aber Mozart und Kirchenmusik - das geht ja sowieso zusammen.

Obwohl der Schwerpunkt stets auf Alter Musik liegt, gibt es jedes Jahr einen "Ausreißer": Am 23. September kam der Komponist und Musiker Karlheinz Essl nach St. Pölten, um seine persönliche Auseinandersetzung mit Mozart zu improvisieren (in Ö1 am 3. Oktober, 23:05 Uhr).

Publikum aus St. Pölten und Umgebung

Das Festival Musica Sacra ist für Freunde Alter Musik längst zu einem Fixpunkt im herbstlichen Veranstaltungskalender in und um St. Pölten geworden. Aber auch für Besucherinnen und Besucher aus dem Großraum Wien ist die Veranstaltungsreihe nicht uninteressant: Man ist schnell dort, muss sich nicht im Stadtverkehr ärgern - und bekommt immer einen Gratisparkplatz.

Für zahlreiche Konzerte sind also nun wieder die schweren, eisenbeschlagenen Pforten der historischen Aufführungsorte geöffnet. Barocke Lebenslust und eine Welt aus Harmonie, Kunst und Architektur laden zu einem Abend voll Musik und Sinnlichkeit.