Euro-Gruppe bessert nach

Bis zu 30 Mrd. Euro für Griechenland

Die Finanzminister der Eurozone haben sich am Sonntag in einer Telefonkonferenz grundsätzlich auf die Eckpunkte des Rettungsplans für Griechenland geeinigt. Entsprechend den jüngsten Beschlüssen des EU-Gipfels soll es, wenn Griechenland konkret und offiziell um Hilfe ansucht, seitens der Eurogruppe "bis zu 30 Milliarden Euro an Krediten geben".

Abendjournal, 11.04.2010

Mit fünf Prozent verzinst

Die Euro-Länder haben die letzten Vorkehrungen zur Unterstützung Griechenlands im Fall einer drohenden Staatspleite getroffen. Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker erklärte, der Internationale Währungsfonds würde das Programm kofinanzieren. Dies sei "kein geschenktes Geld", sondern werde mit durchschnittlich etwa 5 Prozent verzinst, betonte Finanzminister Josef Pröll (ÖVP).

Auch Österreich zahlt mit

Österreich werde sich natürlich beteiligen, und zwar auf Basis seines Anteils in der Europäischen Zentralbank (EZB) berechnet mit 2,86 Prozent, so Pröll. Bei der Rettungsaktion wären alle 16 Euroländer betroffen - mit Ausnahme Griechenlands, das ja die Hilfe erhält.

IWF-Hilfe bedarf noch Beratungen

Was die mögliche Höhe zusätzlicher Hilfsmittel für Athen seitens des Internationalen Währungsfonds betrifft, sagte Pröll, dies könne man derzeit noch nicht genau beantworten. Zuvor würden Kommission, EZB und IWF eine Prüfung vornehmen und den Bedarf einer IWF-Hilfe außer Streit stellen.

"Signal an die Märkte"

Pröll betonte, die Euro-Gruppe habe damit auch ein "klares Signal an die Märkte" gesetzt. Man habe die technische und finanzielle Struktur geschaffen und könne "jederzeit den Hilfsmechanismus auslösen". Wichtig ist dem Finanzminister auch, dass Griechenland im Fall eines Hilfsansuchens "ab diesem Zeitpunkt sehr rigide überprüft und kontrolliert" werde.

Euro-Stabilisierung erwartet

Griechenland könnte damit binnen kurzer Zeit Kredite vom Internationalen Währungsfonds und einzelnen Euro-Staaten erhalten, sollte eine Finanzierung am Kapitalmarkt nicht mehr möglich sein. Griechenland drohte zuletzt immer tiefer in der Schuldenkrise zu versinken, da die Investoren aus Misstrauen über die Zahlungsfähigkeit des Landes immer höhere Zinsen auf Staatsanleihen forderten. Nun wird eine Beruhigung der Finanzmärkte und eine Stabilisierung des Euro-Kurses erwartet.