Kein Geld ohne Akzeptanz der Vorgaben

Pröll: "Griechenland taktiert"

Die griechische Regierung taktiere, sagt Österreichs Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) im Ö1-Morgenjournal-Interview. Die Griechenlandhilfe könnte jederzeit anlaufen. Was fehle, sei die formelle Anforderung der Finanzmittel durch Griechenland. Dass das bisher noch nicht geschehen ist, führt Pröll darauf zurück, dass Griechenland auf gewisse Vorgaben nicht eingehen wolle.

Morgenjournal 22.04.2010

Auch Märkte drängen

Griechenland müsse die Vorgaben von EU und IWF akzeptieren, um das Geld zu erhalten, sagt Pröll. Die Hilfe stehe grundsätzlich bereit. Auch die Märkte würden Griechenland signalisieren, dass bereits viel Zeit verstrichen sei und man handeln solle. Pröll bestätigt, dass es um eine Summe von 30 Milliarden Euro gehe, die von der EU in Aussicht gestellt werde.

Kein Fass ohne Boden

Dass auch andere EU-Länder wie Portugal hoch verschuldet sind und Ziel von Spekulanten werden, will Pröll nicht bestreiten. Ein Fass ohne Boden sieht aber nicht, sondern eine "herausfordernde Situation in der EU". Im Fokus stehe nun aber Griechenland.

Kein Vergleich zu Österreich

Dass Österreich mit einem Schuldenstand von 200 Milliarden Euro auf dem gleichen Weg ist wie Griechenland, weist Pröll zurück. Österreich habe es "klug und richtig" gemacht, indem man zwar den Schuldenstand erhöht, damit aber Arbeitslosigkeit gedämpft habe. Nun gelte es zu sparen, Wachstum zu erzeugen und wenn notwendig auch über neue Einnahmen zu diskutieren.