"Wenn der Preis passt"

Stronach gibt Kontrolle bei Magna ab

Der Austro-Kanadier Frank Stronach wird aller Voraussicht nach die Kontrolle über den Magna-Konzern abgeben. Die Aktionäre sollen das in einer Aktionärsversammlung in Toronto absegnen. Stronach bekommt im Gegenzug fast 700 Millionen Euro, was allerdings nicht allen Aktionären gefällt.

Morgenjournal, 23.07.2010

Aufbau eines Milliardenkonzerns

Mit 77 Jahren nimmt Frank Stronach langsam Abschied von der Macht in seinem eigenen Konzern. Der gebürtige Steirer ist im Jahr 1954 als Werkzeugmacher nach Kanada ausgewandert, und hat dort einen Milliardenkonzern aufgebaut. Durch einen Aktientausch wird er einen Großteil seiner Stimmrechte verlieren.

Kritik an der Summe aus den eigenen Reihen

Ende Juni sagte er dazu im ORF-Interview: "Ich habe immer gesagt, wenn der Preis passt, bin ich immer offen." Mit rund 700 Millionen Euro an Cash und Aktien stimmt der Preis für Stronach. Was nicht allen Aktionären recht war. Sie haben kritisiert, dass Stronach zu viel für den Abschied von der Macht bekommt. Dennoch geht man bei Magna davon aus, dass heute eine Mehrheit der Aktionäre dafür stimmt.

Zweiter Anlauf

Schon beim geplanten ersten Anlauf Ende Juni hätte es dem Vernehmen nach eine Mehrheit gegeben. Allerdings hat damals die kanadische Börsenaufsicht weitere Informationen verlangt, die Aktionärsversammlung musste daher verschoben werden. Heute sollte alles klappen, heißt es bei Magna.

Stronach dennoch Mitspracherecht

Der Stimmrechtsanteil von Frank Stronach wird dadurch von 66 auf knapp acht Prozent fallen. Trotzdem, so ist Frank Stronach überzeugt, habe er dann immer noch etwas mitzureden: "Wenn die Aktionäre dafür stimmen, würde ich der größte Einzelaktionär sein und meine Stimme werde immer ein bisschen etwas zählen."
Auch ein Konzernsprecher sagt, Stronach werde auch in Zukunft bei Magna aktiv bleiben. Er werde sich besonders auf die Entwicklung von Elektroautos konzentrieren.

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