Lohnverhandlungen unterbrochen

ÖBB: Betriebsversammlungen Ende September

Den ÖBB droht ein heißer Herbst: Die Lohnverhandlungen sind unterbrochen und das politische Hick-Hack geht weiter. Die Betriebsräte haben heute beschlossen, vom 20. bis 30. September Betriebsversammlungen abzuhalten. Dabei werden die Mitarbeiter über den Stand der Lohnverhandlungen informiert.

Abendjournal, 06.09.2010

Verhandlungen unterbrochen

Der ÖBB-Vorstand will für das nächste Jahr eine Null-Lohnrunde, die Gewerkschaft lehnt das ab. Zumindest für Gehälter unter 4.100 Euro müsse es eine Abgeltung der Inflation in Höhe von mindestens 1,8 Prozent geben, fordert Bahn-Gewerkschaftschef Wilhelm Haberzettl. Die Verhandlungen sind derzeit unterbrochen, wann sie wieder aufgenommen werden, ist noch offen. Man sei jederzeit gesprächsbereit, betont ein Gewerkschaftssprecher.

Streik derzeit kein Thema

Um die Mitarbeiter über den Stand der Verhandlungen zu informieren, werden ab 20. September 10 Tage lang in ganz Österreich Betriebsversammlungen abgehalten. Der Bahnverkehr werde dadurch nicht gestört, auch mögliche Streiks seien derzeit kein Thema, betont der Gewerkschaftssprecher.

Kräuter: ÖBB nicht schlecht machen

Während die Betriebsräte und Gewerkschafter sich für die nächste Verhandlungsrunde rüsten, geht das politische Tauziehen um die ÖBB weiter. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter wirft Finanzsstaatssekretär Reinhold Lopatka von der ÖVP vor, die ÖBB ständig schlecht zu machen. "Ich möchte die Wirtschaftskompetenz der ÖVP und des Herrn Lopatka anzweifeln." Welchen Sinn könne es haben, ständig das eigene Unternehmen schlecht zu machen. Das schade dem Konzern, der Wirtschaft und letztlich auch dem Steuerzahler, so Kräuter.

Lopatka: Missstand Beraterverträge

Lopatka kontert, er zeige nur Missstände auf. "Als ich das erste Mal die Beraterverträge kritisiert habe, hat es einen Aufschrei gegeben." Jetzt sei der neuen ÖBB-Chef Christian Kern auch soweit, von den Millionen-teuren Beraterverträgen Abstand zu nehmen, sagt Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka.