Einkauf in westliche Firmen

Chinas Expansionskurs nimmt zu

Die Volksrepublik China hat angekündigt, weitere Staatsanleihen von Spanien zu kaufen, auch anderen schuldengeplagten EU-Ländern greift China unter die Arme. Das ist Teil der Expansionsstrategie, die darin besteht, sich bei westlichen Firmen einzukaufen und sich die Versorgung mit Rohstoffen zu sichern. Im Westen wird das kritisch beäugt.

Europa stützen im eigenen Interesse

Der Export ist der Motor des chinesischen Wirtschaftswachstums, darum will China vermeiden, dass sich die Euro-Schuldenkrise ausweitet und den wichtigen Exportpartner Europa schwächt. Das ist der Hauptgrund für die chinesischen Investitionen in Staatspapiere von hoch verschuldeten EU-Ländern. Außerdem hofft man, dass die EU sich für die chinesische Hilfe erkenntlich zeigt und Handelseinschränkungen lockert, etwa das seit 20 Jahren geltende Waffenembargo gegen China.

Auch Firmen im Visier

Chinas Drang in den Westen betrifft nicht nur Staatsanleihen, sondern auch Unternehmen vor allem in den Schlüsselbranchen Maschinenbau, Banken und Autoindustrie. So hat etwa der chinesische Autobauer Geely im Vorjahr den traditionsreichen schwedischen Hersteller Volvo übernommen, der international agierende chinesische Ölkonzern CNOOC hat sich jüngst in ein gigantisches Ölfeld im Süden der USA eingekauft, und der chinesische Staatsfonds China Investment Corporation hält mittlerweile Anteile an sämtlichen Unternehmen, die im wichtigsten deutschen Aktienindex, dem DAX gelistet sind.

Geld für Expansion ist jedenfalls genug da: Weil China viel mehr exportiert als es importiert, hat man Währungsreserven von umgerechnet zwei Billionen, also zweitausend Milliarden Euro.