Verherrlichung Ludwigs XIV.

"Bellérophon" im Theater an der Wien

Mit "Bellérophon" kehrt die Lieblingsoper des Sonnenkönigs Ludwig XIV. zurück auf die Bühne. Uraufgeführt am 31. Jänner 1679 im Palais Royal in Paris, gerät die Geschichte des Helden Bellérophon über die Jahrhunderte in Vergessenheit. Jetzt haucht Star-Dirigent Christoph Rousset der Oper neues Leben ein.

Kulturjournal, 25.01.2011

In die Rolle des Bellérophon schlüpft der französische Tenor Cyril Auvity. Man kann sich glücklich schätzen, wenn man für eine Oper von Jean-Baptiste Lully engagiert wird, sagt Auvity. Seine Musik sei zwar bekannt, trotzdem haben Aufführungen Seltenheitswert. "Das ist wirklich ein unglaubliches Glück", so Auvity. Denn Lully übte mit seinen Werken großen Einfluss auf die gesamte Musiklandschaft des ausgehenden 17. Jahrhunderts aus. Außerdem verband Lully seit Kindertagen eine enge Freundschaft zu König Ludwig dem XIV, so Auvity weiter.

"Man muss sich ins Gedächtnis rufen, dass Lully einen einzigen Menschen in seinen Werken verherrlicht", sagt Auvity, "Bellérophon" wurde nur komponiert, um Ludwig den XIV. hochleben zu lassen und das sei wirklich unglaublich.

Kulturjournal, 25.01.2011

Gernot Zimmermann im Gespräch mit Dirigent Christoph Rousset.

Lullys Opern sind in fünf Akte und einen Prolog unterteilt, der Prolog dient dabei ausschließlich der Verherrlichung des Königs. Bellerophons Heldentaten stehen für siegreiche Schlachten Ludwigs des XIV. und so weicht der Komponist auch ein wenig von der antiken Sage des "Bellérophon" ab, denn Lullys Held erzürnt die Götter nicht, sondern wird als Bezwinger der Chimäre für seine Heldentaten gefeiert und bleibt glücklich vereint mit seiner Braut.

Textfassung: Red.

Service

Jean-Baptiste Lully, "Bellérophon" konzertant, 25. Jänner 2011, Theater an der Wien,
Ö1 Club-Mitglieder bekommen ermäßigten Eintritt (zehn Prozent).

Theater an der Wien