Ein Plädoyer für Zuwanderung

Wozu Ausländer?

Ohne Zuwanderung würde Österreichs Bevölkerung schrumpfen - dennoch: das Thema ist ein heikles und emotional aufgeladenes. Die Trennung zwischen In- und Ausländer/Innen sei aber eine künstliche, so der Autor des Buches "Wozu Ausländer?".

Der Autor, Robert Dempfer, leitet beim Österreichischen Roten Kreuz die Abteilung für Gesellschaftspolitik leitet und ist im Zuge dessen unter anderem mit Integration befasst ist: "Wo es wirklich Probleme gibt, da hängen sie allerdings von anderen Faktoren ab, von der Bildung, von der Schichtzugehörigkeit. Grosso modo kann man sagen verläuft die Grenze nicht zwischen Ethnien und Religionen sondern zwischen sozialen Milieus."

Eine zentrale These lautet: Bildung und Ausbildung sind der Schlüssel für Gesellschaft und Wirtschaft: "Das betrifft wiederum Eingesessene genauso wie Zuwanderer."

Österreich braucht Zuwanderer

Was es noch bedürfe sei ein Ministerium oder Staatssekretariat für Integration; mehr Menschen mit Migrationshintergrund im öffentlichen Dienst und in Medien sowie vor allem ein besseres Meinungsklima. Der Grundtenor seines Buches: Österreich werde weiterhin Zuwanderung brauchen; dem pflichtet der Bevölkerungswissenschaftler Rainer Münz bei.

"Österreichs Gesellschaft altert. Werden wir in Zukunft genügend Arbeitskräfte haben? Darauf gibt es im Wesentlichen zwei Antworten. Die eine heißt Zuwanderung, die andere heißt später in Pension gehen und länger arbeiten", sagt Rainer Münz.

Im Buch "Wozu Ausländer?" kommen Migranten und Migrantinnen zu Wort - auch Beispiele von Menschen, die in Österreich Jobs annehmen müssen, die bei weitem nicht ihrer guten Ausbildung entsprechen - ; es werden aktuelle politische Diskussionen aufgegriffen, Expertinnen und Experten zu Integration, Bildung, Arbeitsmarkt werden zitiert - aber genauso anonyme Hass-Botschaften aus Internet-Foren.

Service

Robert Dempfer, "Wozu Ausländer? Eine Chance für unsere Gesellschaft", Ueberreuter-Verlag

Österreichisches Rotes Kreuz