Neue Zweifel an Regierungsdarstellung

Al-Kaida-Drohung nach BIn-Laden-Tod

Die Version, dass Osama bin Laden in einem Schusswechsel getötet wurde, wackelt immer mehr: Nach Berichten, dass nur ein Mann auf dem Anwesen Bin Ladens bewaffnet war, hat nun die 13-jährige Tochter des Terrorchefs in Pakistan ausgesagt, dass Bin Laden erst gefangengenommen und dann erschossen worden sei. Jedenfalls hat jetzt auch Al-Kaida den Tod des Terroristen bestätigt, verbunden mit Drohungen gegen die USA.

Morgenjournal, 07.05.2011

"Werden weiter Katastrophe planen"

Die Botschaft von Al-Kaida wurde im Internet veröffentlicht. Der Tod bin Ladens wird darin bestätigt und dieser als Märtyrer bezeichnet. Finstere Drohungen gehen in Richtung Vereinigte Staaten: "Die Soldaten des Islam werden ohne Müdigkeit weiter planen, bis sie die Katastrophe auslösen können, die Kinder wie Alte aussehen lässt."

Die Auswertung der im Anwesen bin Ladens erbeuteten Computer ergibt, dass Al Kaida für den Herbst, zum zehnten Jahrestag der Anschläge in New York und Washington, Eisenbahnzüge in den USA als Ziele anvisiert hat. Nach Ansicht der Behörden handelt es sich dabei aber eher um Vorhaben im Planungsstadium.

Bin Laden blieb jahrelang zuhause

Mittlerweile gehen die Ermittler davon aus, dass Bin Laden das Grundstück in Pakistan fast sechs Jahre lang nicht verlassen hat. Ebenso wird bekannt, dass CIA-Agenten in einem nahe gelegenen Haus Stellung bezogen hatten.

Erschossen wegen "Gegenwehr"

Zu der mittlerweile sich fast täglich ändernden Geschichte von der Erstürmung und Tötung bin Ladens - erst mit, dann ohne große Schießerei - kommt eine weitere Version hinzu: Die überlebende 13-jährige Tochter des Terroristen hat in Pakistan ausgesagt, dass ihr Vater erst festgenommen und dann erschossen worden sei. Das Weiße Haus berichtet, dass Bin Laden unbewaffnet war, aber aufgrund seiner nicht näher bezeichneten Gegenwehr erschossen wurde.

Bestätigung für Afghanistan-Strategie

Präsident Barack Obama hat jene Spezialeinheit besucht, die den Einsatz in Pakistan absolviert hat - Kameras und Mikrofone waren dabei nicht zugelassen. Vor heimgekehrten Truppen aus dem Irak und Afghanistan gibt sich Obama dann hemdsärmelig kämpferisch: Osama bin Ladens Ende wird als Beweis für die Richtigkeit seiner Afghanistan-Strategie herangezogen.

Moore: Bin Laden hätte vor Gericht gehört

Kritik an den öffentlichen Freudenkundgebungen unmittelbar nach dem Tod bin Ladens kommt von Filmemacher Michael Moore. Er meint, dass eine Gefangenahme Bin Ladens und ein Prozess einen besseren Kontrast zu dessen Terror abgegeben hätten: "Er war ein Massenmörder. Aber nach dem Zweiten Weltkrieg haben wir die Top-Nazis auch nicht einfach erschossen. Wir haben sie vor Gericht gestellt, fair und gerecht. Wir stehen für etwas anderes als die - wir sind besser und gehen nicht so barbarisch vor wie die bei den Anschlägen vom 11. September."

Was schreckte die Ministerin?

Neu interpretiert werden übrigens auch jene Bilder, die Barack Obama und Hillary Clinton im Weißen Haus beim Beobachten der Live-Bilder des Einsatzes in Pakistan zeigen. Während das Gesicht des Präsidenten ungeheure Anspannung verrät, scheint sich Hillary Clinton nach Ansicht vieler Beobachter vor Schreck die Hand vor den Mund zu halten. Jetzt meint die US-Außenministerin, dass dieser Eindruck täusche: Sie habe sich nur die Hand vorgehalten um einen Huster zu unterdrücken.