FPÖ-Dringliche im Parlament

Strache: Kein Geld an Euro-Krisenländer

FPÖ-Klubobmann Heinz Christian Strache hat im Nationalrat neuerlich davor gewarnt, Geld an marode Euro-Länder zu zahlen. Das werde für Österreich zum Fass ohne Boden, befürchtet Strache. In einer dringlichen Anfrage an Bundeskanzler Faymann wirft der FPÖ-Chef der Regierung vor, die eigene Bevölkerung zu enteignen und das Geld Pleitestaaten zu geben.

Abendjournal, 17.05.2011

Jürgen Peschina

Strache: Griechenland ausschließen

Das von Österreich bezahlte Geld nützt laut Strache nicht etwa dem einfachen Volk in Griechenland, Irland, Portugal - gezahlt habe man für die Großbanken, die Spekulanten und jetzt müssten die Österreicher geradestehen, obwohl man selbst hohe schulden habe.

Strache fordert, die schwachen Volkswirtschaften aus der Eurozone zu entlassen, dafür seien sie teilweise zu entschulden.

Faymann: Kein Zurück in die 30er-Jahre

Ganz anders Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ): Wenn man den Euroraum zerschlägt, hätte des schwerwiegende Konsequenzen. Dann wäre das ein Absturz der Wirtschaftsleistungen auch bei uns um fünf Prozent. Diese Krise würde an die 30er Jahre erinnern.

Laut Faymann hängen 60 Prozent der österreichischen Wirtschaftsleistung am Export - davon gehe mehr als die Hälfte in die Eurozone. Deshalb dürfe die Eurozone nicht zerschlagen werden.

Stummvoll: Menschen nicht verunsichern

Gegen Horrorszenarien im Zusammenhang mit dem Euro verwehrt sich auch ÖVP-Finanzsprecher Günter Stummvoll. Die Österreicher bekommen ihre Löhne, ihre Pensionen in Euro. Strache würde die Menschen hier mit seinen Aussagen und Unwahrheiten verunsichern.

Kogler: Mehr in die Pflicht nehmen

Werner Kogler von den Grünen warnt vor zu viel Krisengerede im Zusammenhang mit dem Euro. Dennoch: Griechenland werde in absehbarer Zeit nicht alle seine Schulden bezahlen können, so der grüne Budgetsprecher, auch Gläubiger müssten zur Kassa gebeten werden. Diejenigen, die verdient hätten, sollten auch zahlen.

Bucher: Geld kommt nicht an

BZÖ-Chef Josef Bucher ärgert sich, dass die Hilfen nicht einmal in Griechenland ankäme und sagt in Richtung Faymann: das Geld ginge eins zu eins in deutsche und französische Banken, deshalb sei Faymann der Schutzpatron der Banken.

Bucher empfiehlt den Griechen, zu einer eigenen Währung zurückzukehren.