Workshop im Rahmen von ImPulsTanz

Dance Ability Day

"Tanzen kann jeder, ob mit oder ohne Beeinträchtigung", so Alito Alessi. Der US-Amerikaner ist Begründer von "Dance Ability", einer auf Kontaktimprovisation basierenden Tanzmethode, die sowohl für Menschen mit, als auch ohne Behinderung geeignet ist. Ziel von "Dance abilty" ist es, mittels Tanz Barrieren abzubauen.

Am Sonntag, 31. Juli 2011, fand im Rahmen von ImPulsTanz ein "Dance Ability Day" statt.

Kultur aktuell, 01.08.2011

Vera Rebl ist seit ihrer Kindheit auf einen Rollstuhl angewiesen. Auf die Aufforderung zu Tanzen habe sie anfangs skeptisch und auch etwas verärgert reagiert. Einige Zeit später habe sie sich aber doch in den Kurs gewagt und sei sofort von "Dance Abilty" begeistert gewesen.

Inzwischen ist Vera Rebl selbst Trainerin und Leiterin von Dance Abilty Wien. Der Mann, der sie damals angesprochen hat, war Alito Alessi, Leiter der Joint Forces Dance Company und Begründer von Dance Abilty. Bei Dance Abilty, so Alessi, gehe es darum, Menschen mit und Menschen ohne Behinderung zusammenzubringen und Barrieren abzubauen - mit dem Körper und den Bewegungen als Mittel der Kommunikation.

Niemand ist ausgeschlossen

1987 hat Alessi bei Workshops in den USA mit Dance Abilty begonnen. Grundlage für seine Arbeit war damals Steve Paxtons Contact Improvisation, eine Tanztechnik, die auf keinen vorgegebenen Figuren beruht, und somit auch für Menschen mit Behinderung geeignet ist. "Keine Bewegung ist besser als eine andere", so Alessi bei seinem Workshop in Wien. Mitmachen kann jeder, unabhängig von der Art der Behinderung, auch mit Rollstuhl oder Gehhilfe.

Das sei die große Schwierigkeit für den Trainer, so Alessi. Man müsse immer eine Möglichkeit finden, dass niemand isoliert wird. Wer etwa blind ist, erhält einen Partner, der sieht. Instruktionen werden dann vor allem über Berührungen weitergegeben. Niemand, so Alessis Grundphilosophie, darf in irgendeiner Form ausgeschlossen werden.

Gründungskongress von "Dance Abilty Europa"

Dance Ability gilt heute als eines der wichtigsten internationalen Projekte im Bereich des "mixed-abilities dance". In Österreich gibt es Vereine in Wien und Graz, und stehen bisher vor allem Workshops und einzelne Performances auf dem Programm, so möchte man in Zukunft verstärkt auch in die Schulen gehen, so Vera Rebl.

Der Workshop im Wiener Arsenal war dabei auch der Auftakt zum derzeit in Wien stattfindenden Gründungskongress von "Dance Abilty Europa". Man wolle die einzelnen Organisationen stärker verschränken und geschlossener auftreten, so Vera Rebl.