Zahlen wieder gestiegen

Einbürgerungen: Rückstand aufgeholt

Über 3.400 Zuwanderer haben heuer in der ersten Jahreshälfte die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten, knapp 24 Prozent mehr als in der ersten Hälfte 2010. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Statistik Austria. Allerdings gab es wegen der verschärften Bestimmungen beim Staatsbürgerschaftsgesetz im Vorjahr besonders wenige Einbürgerungen.

Mittagsjournal, 11.08.2011

Anträge erledigt

Auf den ersten Blick ist ein Plus von 24 Prozent sehr viel, doch bei genauerem Hinschauen auch wieder nicht. Denn in den ersten sechs Monaten des Vorjahres sind deutlich weniger Menschen eingebürgert worden als in den Jahren davor. Durch die strengeren Auflagen bei der Erteilung von Staatsbürgerschaften sind zahlreiche Anträge im ersten Anlauf nicht positiv abgeschlossen worden. Nach und nach sind die fehlenden Unterlagen aber nachgereicht und somit die Staatsbürgerschaft verliehen worden. Bei der Statistik Austria rechnet man daher auch damit, dass es im zweiten Halbjahr keinen so großen Anstieg mehr geben wird.

Deutsch schreckt nicht ab

Zusätzlich ist das Gesetz seit erstem Juli für Neuanträge erneut verschärft worden. Jetzt werden gute Deutschkenntnisse verlangt. Dennoch sind in den ersten sechs Monaten sind über 3.400 Menschen eingebürgert worden. Die meisten davon kommen aus Bosnien-Herzegowina, gefolgt von der Türkei und dem Kosovo sowie aus Serbien.

Regionale Unterschiede

Innerhalb Österreichs gibt es deutliche Unterschiede in den Bundesländern. So hat es im Burgenland entgegen dem Trend mit minus 33 Prozent einen massiven Rückgang gegeben. Ein Minus von 25 Prozent wird auch aus Kärnten gemeldet. Deutlich im Plus liegen Tirol mit einem Zuwachs von 30 Prozent und vor allem die Bundesländer Niederösterreich und Wien mit jeweils rund 60 Prozent Plus. In absoluten Zahlen hat vor allem Wien mit über eintausend Einbürgerungen die Nase vorn.

Schnellverfahren nicht erfasst

Eine Personengruppe wird in der Halbjahresbilanz der Statistik Austria übrigens nicht aufgeführt. Nämlich jene 22 Personen, die im ersten Halbjahr 2011 aufgrund ihrer besonderen Leistungen für die Republik die Staatsbürgerschaft im Schnellverfahren durch die Bundesregierung bekommen haben. Ein Detail dazu: Fünf der 22 sind jetzt zwar Österreicher, haben ihren Wohnsitz aber im Ausland.