AMS soll "Taskforce MIgration" einrichten

Kurz will "Migrantenindex"

Integrationsstaatsekretär Sebastian Kurz (ÖVP) fordert eine "Task Force Migration" beim Arbeitsmarktservice (AMS). Laut Integrationsbericht seien Menschen mit Migrationshintergrund deutlich öfter von Arbeitslosigkeit betroffen, vor allem Frauen. Diese Zielgruppe solle vom AMS künftig besser betreut werden, sagt Kurz.

Morgenjournal, 20.08.2011

Migrationshintergrund erfassen

So wie es spezielle Angebote des AMS für Frauen, Wiedereinsteiger oder Jugendliche gibt, sollten künftig auch Menschen mit Migrationshintergrund gezielter gefördert werden, schlägt Integrationsstaatssekretär Kurz vor. Diese Gruppe sei fast doppelt so oft wie Österreicher ohne Migrationshintergrund auf Unterstützung durch das AMS angewiesen. Um erfolgreich gegenzusteuern, fehlten aber genaue Informationen, kritisiert Kurz: "Jene 600.000 Staatsbürger, die in der zweiten oder dritten Generation in Österreich sind, die gebürtigen Ottakringer mit österreichischem Reisepass, die nach wie vor vom Migrationshintergrund geprägt sind, werden nicht eigens erfasst."

"Taskforce Migration" und "Migrantenindex"

Kurz will deshalb eine "Task Force Migration" beim Arbeitsmarktservice einrichten und einen "Migrantenindex" schaffen, so wie jetzt auch schon Geschlecht, Alter und Staatsbürgerschaft erfasst würden. Dass Arbeitslose durch diesen Migrationsindex zusätzlich stigmatisiert werden, glaubt Kurz nicht. Um die Erwerbstätigkeit zu steigern mache es Sinn, zwischen Staatsbürgern mit und Staatsbürgern ohne Migrationshintergund zu unterscheiden, auch noch in der zweiten oder dritten Generation. "Manchmal gibt es Sprachdefizite, kulturelle Unterschiede oder Hürden. Darauf kann man gezielt eingehen, wenn es das Bewusstsein dafür gibt."

Grundsätzlich mit SPÖ einig

Mit Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) seien die Pläne abgesprochen, betont Kurz. Man habe sich grundsätzlich auf eine Schwerpunktsetzung zum Thema Migration beim Arbeitsmarktservice geeinigt.