Beschwerden nehmen zu

Das Geschäft mit der Schönheit

Schönheitsoperationen haben oft verheerende Folgen, und der gesamte Bereich der Schönheitschirurgie ist ein völlig ungeregelter Markt - das sind nur zwei der Vorwürfe, die der Autor Hans Weiss in seinem jüngsten Buch "Schönheit - die Versprechen der Beauty-Industrie" erhebt. Die Patientenanwaltschaft bekräftigt jetzt diese Kritik aufgrund von immer mehr Beschwerden.

Mittagsjournal, 19.09.2011

Jeder Vierte unzufrieden

Jede vierte Patientin ist nach einer Schönheits-Operation mit dem Ergebnis nicht zufrieden - das hat eine Umfrage der deutschen Stiftung Warentest 2008 ergeben. Auch in Österreich beschweren sich immer mehr Patientinnen und Patienten, sagt Alexander Ortel von der Patientenanwaltschaft in Niederösterreich. Vor allem geht es um Busen-, oder Nasenkorrekturen, Komplikationen nach der OP oder um Fehler bei der OP.

Zu wenig Aufklärung

Generell wird von den Ärzten vor den Eingriffen zu wenig aufgeklärt, beklagt der Patientenanwalt. Viele Patienten wüssten nicht über Nebenwirkungen und Risiken Bescheid.

Berufsbezeichnung verbessern

Verbesserungsbedarf sieht Alexander Ortel auch, was die Berufsbezeichnungen der Ärzte betrifft. Denn im deutschsprachigen Raum darf sich jeder Arzt ohne jede Zusatzqualifikation "Schönheitschirurg" oder "ästhetischer Chirurg" nennen. Nur die Bezeichnung "plastischer Chirurg" garantiert eine sechsjährige Zusatzausbildung.

Motive besser erforschen

Außerdem fordert die Patientenanwaltschaft, dass vor Schönheits-Eingriffe die psychologischen Motive der Patientinnen und Patienten besser erforscht werden.

Aus dem Gesundheitsministerium und der Ärztekammer war am Vormittag niemand erreichbar, am Nachmittag soll es Stellungnahmen geben.