Friedenspläne und Terrorängste

Hoffnung und Zweifel nach Abbas-Rede

Nach dem Antrag der Palästinenser auf eine UNO-Vollmitgliedschaft hat das Nahost-Quartett einen Fahrplan für einen Frieden mit den Israelis vorgeschlagen. Im Nahen Osten regierten die Menschen mit Skepsis und Begeisterung auf die Rede von Abbas. Israel hingegen verstärkte die Sicherheitsvorkehrungen.

Morgenjournal, 24.09.2011

Begeisterung und Zurückhaltung

Im Zentrum des Arafat-Platzes in der florierenden Stadt Ramallah im Westjordanland wird der Auftritt von Abbas vor dem UNO-Sicherheitsrat auf einem großen Bildschirm live übertragen. Ein lautstarker Block von Demonstranten skandiert den Namen von Abbas, schwenkt palästinensische Fahnen und veranstaltet Pfeifkonzerte, wenn es darauf ankommt. Aber außen herum stehen die Menschen eher nachdenklich und beklatschen selten das, was Abbas im fernen New York zu sagen hat.

Friedensfahrplan vorgeschlagen

Nach dem Antrag der Palästinenser auf eine UN-Vollmitgliedschaft hat nun das Nahost-Quartett einen Fahrplan für einen Frieden mit den Israelis vorgeschlagen. Ziel sei es, bis Ende 2012 ein Friedensabkommen zu schließen, erklärten Vertreter der Vereinten Nationen, der Europäischen Union, der USA und Russlands am Freitag (Ortszeit) in New York. Die Palästinenser appellierten an Israel, auf das Gesprächsangebot einzugehen.

Neue Terrorangst

Unterdessen wurden die israelischen Sicherheitskräfte entlang der Grenze zu Ägypten am Freitagabend in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Israel befürchtet, die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas könnte mit einem Anschlag versuchen, Abbas' UN-Initiative zu torpedieren. Sie lehnt den Antrag auf UN-Vollmitgliedschaft ab. Wie eine Armee-Sprecherin mitteilte, gebe es "konkrete" Geheimdiensterkenntnisse über einen möglichen Terrorangriff im Süden Israels.

Übersicht

  • Naher Osten