Speckgürtel rund um große Städte wächst

Volkszählung: Fast ein Fünftel Senioren

Österreich hat um 400.000 Einwohner mehr Einwohner als 2001 und die Menschen wandern von strukturschwachen Gebieten in die Umgebung der großen Städte: Das sind die ersten Ergebnisse der Registerzählung 2011, die die klassische Volkszählung abgelöst hat. Die Gruppe der über 65-Jährigen ist besonders stark gewachsen.

Mittagsjournal, 1.12.2011

Zahl der Senioren steigt deutlich

Die Gruppe 65 plus wird in Österreich immer größer. Eines der zentralen Ergebnisse der Registerzählung 2011, sagt der Generaldirektor der Statistik Austria Konrad Pesendorfer: "Der Anteil der über 65-Jährigen hat im Jahr 2001 noch 15,5 Prozent der Gesamtbevölkerung ausgemacht. Heute liegt ihr Anteil bereits bei 17,8 Prozent."

Wien und Graz gewinnen

In allen Bundesländern gibt es mehr Einwohner als bei der letzten Zählung 2001, am schnellsten wächst Wien. Hier leben um elf Prozent mehr Menschen als vor zehn Jahren. Einzige Ausnahme ist Kärnten - dort gibt es weniger Einwohner. Pesendorfer: "Die strukturschwachen Gebiete sind die eindeutigen Verlierer. Es gibt einen großen Zustrom zu den Umlandgebieten der großen Städte. Viele Kärntner, die studieren oder Arbeit suchen, finden diese in Graz oder Wien."

Generell sind die großen Städte die Bevölkerungsgewinner, das größte Einwohnerplus der Landeshauptstädte hat Graz mit knapp 17 Prozent. Verlierer sind die steirischen Bezirke Judenburg und Leoben und die nördlichen Bezirks Niederösterreichs.

Deutsche größte Ausländergruppe

Stark gestiegen ist die Zahl der ausländischen Staatsbürger. 957.000 sind es derzeit, um 35 Prozent mehr als 2001 - die größte Gruppe stellen die Deutschen.

Ohne Zuwanderung Bevölkerungsrückgang

Die Zuwanderung sorgt auch dafür, dass die Zahl der Einwohner steigt, sagt Konrad Pesendorfer: "Unsere Bevölkerungsprognosen für die Jahre 2030 und 2050 zeigen, dass es rein aus dem Nachwuchs nicht mehr zu Bevölkerungssteigerungen kommen würde sondern zu Rückgängen."

Keine Fragebögen mehr

Zum ersten Mal wurde die Zählung aufgrund von Daten zum Beispiel des Melderegisters durchgeführt, nicht mehr durch Austeilen von Fragebögen an die Haushalte. Die Ergebnisse sind auch die Basis für den Finanzausgleich 2013.