166.000 Tonnen Lebensmittel landen pro Jahr im Haushaltsmüll

Versinkt die Welt im Müll?

Mehr als 600 Kilogramm Müll produziert jede Österreicherin und jeder Österreicher pro Jahr - einen großen Teil machen Lebensmittel aus: pro EU-Bürger und Jahr werden laut Schätzung der EU-Kommission bis zu 179 Kilogramm Nahrungsmittel weggeworfen.

Anzunehmen, dass wir pro Kopf immer mehr Lebensmittel wegwerfen - doch eine gesicherte, langjährige Statistik gibt es nicht; wobei das Problem bereits seit mehr als 100 Jahren bekannt ist: schon 1895 beklagte ein Chemiker in den USA, dass Lebensmittel im Abfall landen.

Wurstaufschnitt, ein halber Laib Brot, Joghurt - im Abfall eines Haushalts landen mehr Lebensmittel als man denkt. Das reicht von Obst, Gemüse, Fleisch und Brot bis hin zu Konserven, die noch nicht einmal das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht haben, und Getränken.

Ethisches- und Umweltproblem

Abgesehen vom Haushaltsmüll wird auch bei Produktion, Transport, im Handel an sich Genießbares weggeworfen; aus unterschiedlichen Gründen.

Lebensmittel im Abfall sind ein ethisches Problem und ein Umweltproblem: landen sie ohne Vorbehandlung auf der Deponie, entsteht klimaschädigendes Methan; das treffe in Österreich mittlerweile nicht mehr zu, so Felicitas Schneider vom Institut für Abfallwirtschaft der Wiener Universität für Bodenkultur.

Von den tausenden Tonnen Lebensmitteln im Müll wären etliche vermeidbar, so die Expertin: zuerst müssten sich alle bewusst machen, dass viel im Müll landet und anschließend besser planen - ob Privathaushalte ihren Einkauf oder beispielsweise der Handel die Bestellung und Lagerung.