Hilfe gegen Behandlungsfehler

Patientenhandbuch vorgestellt

Fast jeder zweite Behandlungsfehler, der in Spitälern passiert, wäre vermeidbar. Das sagt Brigitte Ettl, Obfrau der Plattform Patientensicherheit. Gemeinsam mit Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) und der Ärztekammer hat die Plattform Patientensicherheit ein Patientenhandbuch aufgelegt.

Mittagsjournal, 14.12.2011

Acht Prozent Behandlungsfehler in Spitälern

Harmlos sind sie nie. Unerwünscht immer. Denn Behandlungsfehler können den Spitalsaufenthalt verlängern, das Krankheitsbild verändern, zu Behinderungen oder gar in den Tod führen. Eine genaue Statistik gibt es zwar nicht, aber bis zu acht Prozent der Fehler im Spital sind solch unerwünschte Ereignisse, klärt Brigitte Ettl, Obfrau der Plattform Patientensicherheit auf.

Zehn Punkte als Hilfe für Patienten

In mehr als der Hälfte der Fälle reden Ärztin und Patientin aneinander vorbei. Da setzt das Instrument des Patientenhandbuches an. Auf knapp 140 Seiten finden Patienten einen Leitfaden, worauf sie bei Spitalsaufenthalten achten sollen. Gesundheitsminister Alois Stöger empfiehlt besonders die Seite elf. Dort sind zehn Punkte aufgelistet, wie etwa die Aufforderung an die Patienten Fragen zu stellen und Bedenken zu äußern.

Patientenbuch in der Testphase

Das Projekt Patientenhandbuch ist noch in der Testphase. Denn auf mündige - kritische Patienten müssen auch Ärzte vorbereitet werden, erklärt Ärztekammerpräsident Walter Dorner.

Handbuch im Wartezimmer der Ordination

Zwei Wiener Spitäler beteiligen sich derzeit an dem Pilotprojekt: Das Krankenhaus Hietzing, dort ist die Initiatorin Brigitte Ettl ärztliche Direktorin und das Franz-Josefs-Spital. Mit einem Wiener Privatspital werde gerade verhandelt. Gesundheitsminister Stöger will das Handbuch zudem in den Wartezimmern der Ordinationen zum Schmökern auflegen lassen.