Demokraten profitieren

Republikaner-Kandidaten überzeugen nicht

Das prolongierte Kopf-an-Kopf-Rennen der Republikaner stellt den Kandidaten insgesamt kein gutes Zeugnis aus. Bei den Demokraten reibt man sich die Hände und hofft auf einen möglichst langen Vorwahlkampf des politischen Gegners.

Morgenjournal, 7.3.2012

Hanno Settele analysiert im Gespräch mit Eva Haslinger

Millionen Dollars nützen nichts

Mitt Romney erweist sich als schwacher Kandidat. Denn trotz seines millionenschweren Wahlkampfbudgets ist der Milliardär nicht in der Lage davonzuziehen. Er wirkt mitunter unecht und ohne Verbindung zu seiner Wählerschaft. Auch dass Santorum so erfolgreich ist, liegt weniger an seiner eigenen Stärke als an Romneys Schwäche. Er liegt zwar am rechten Rand des Spektrums, wirkt aber unverfälscht, was ihm zugutekommt.

Parteibasis unzufrieden

Endgültig entschieden ist also noch nichts, außer dass Ron Paul wohl einen aussichtlosen Wahlkampf führt. Die nächsten Entscheidungen finden in Südstaaten statt, dort werden Santorum und auch Newt Gingrich wieder punkten. Das Kopf-an-Kopf-Rennen zeigt, dass die Parteibasis das gesamte Kandidatenangebot nicht als überzeugend empfindet. Die besten und beliebtesten Köpfe der Republikaner treten nämlich gar nicht an.

Obama hofft auf Sieger Santorum

Den Demokraten um Amtsinhaber Barack Obama kann der Vorwahlkampf der Republikaner gar nicht lange genug dauern. Sie wünschen sich insgeheim einen Gegenkandidaten Rick Santorum, weil dessen Positionen in vielen Punkten für den amerikanischen Mainstream zu extrem sind. Gegenüber Santorum könnte sich Obama am leichtesten als Mann der Mitte darstellen.