Mit "Spitzendeckchen" bei "Cinema Next"

David Teichert, Digital Art and Compositing

Das Studium der Medien-Technik hat er bereits absolviert: David Teichert, Jahrgang 1987, der an der Filmakademie Wien studiert. Der junge Ostdeutsche, der Praxis im Bereich Film-Effekte hat, wirkte bei Dominik Hartls Kurzspielfilm "Spitzendeckchen" und bei Leni Lauritschs' "Clara sehen" mit. Am 17. April gab es eine Doppel-Premiere beider Filme im Votiv-Kino.

"Ich habe schon mit zwölf eine eigene Kamera gehabt, und habe dann Videos gedreht und geschnitten. Ich wollte aber nicht nur Schnitt studieren, deshalb habe ich zunächst das Medientechnik-Studium gewählt, weil es eine umfassende Ausbildung bietet.

Während des Studiums wurde mir klar, dass ich mich auf Compositing spezialisieren möchte. Und diese Ausbildung wollte ich an der Wiener Filmakademie machen", erzählt David Teichert, gebürtiger Ostdeutscher, der in Beiersdorf aufgewachsen ist, Jahrgang 1987, über seinen Beginn.

Seit Jänner 2011 absolviert er das Master-Studium Digital Art and Compositing mit dem Schwerpunkt Visuelle Effekte an der Filmakademie Wien bei Alex Lemke. Abschließen wird er im Herbst 2013.

Davor hatte er eine Ausbildung als Medien-Techniker mit den Schwerpunkten Computergrafik und Animation an der Fachhochschule Emden/Leer erhalten, die er mit dem Fachhochschul-Bachelor of Engineering 2010 abschloss.

Die Wiener Filmakademie zählt zu den wenigen Institutionen, die diese Spezial-Ausbildung als Master-Studium anbietet.

Ausgewählt für die Ö1 Talentebörse wurde David Teichert von Universitäts-Assistentin Yvonne Zacharias, Department für Compositing an der Filmakademie Wien, aufgrund seiner selbstständigen, effizienten und professionellen Arbeitsweise. Seine hohe Arbeitsqualität und Flexibilität zeigen sich in den Arbeiten des jungen Nachwuchs-Compositers.

Digital Art and Compositing

"Beim Compositing geht es grundsätzlich darum, Bild-Elemente, die aus verschiedenen Quellen kommen – wie zum Beispiel Fotos und bewegte Bilder – miteinander zu kombinieren.

Manchmal fügt man etwas dazu, manchmal wird etwas weggelassen. Auch Retuschen gehören zu diesem Bereich", erläutert David Teichert.

Compositing-Systeme

Zu den Spezial-Kenntnissen Teicherts zählen vor allem "The Foundry Nuke", Adobe After Effects, die 3D-Programme "Autodesk Maya" (Basics), sowie Bildbearbeitung (Adobe Photoshop, Adobe Illustrator).

Vielfältige TV- und Film-Praxis

Seit 2008 konnte David Teichert bereits bei zahlreichen Projekten Erfahrungen sammeln:

Darunter bei seinem Abschlussfilm "700 feet" (Sci-Fi/Action; Pre- bis Postproduktion; 2008/09), bei den Produktionen "Der kalte Himmel" (zweiteiliges TV-Drama) und "Studieren in Fernost" (Initiative der Hochschulen und Universitäten in Ostdeutschland), bei den Kino-Filmen "Entrelobos", "Die kommenden Tage" (Sci-Fi) und "Brand" (alle 2010), sowie bei "Laconia" (TV-Mini-Serie, zwei Folgen; 2011).

Heuer arbeitet Teichert unter anderem an dem Kurzfilm "Dieses Lied", an "Fragments of Kubelka" (Dokumentarfilm), sowie am Werbe-Spot "Hund auf Snowboard" (für Snow Park am Stuhleck).

Science-Fiction-Serie für ZDF Neo

Zu einer der wichtigsten Arbeiten von David Teichert, die 2011 entstanden ist, zählt die zweite Staffel der Science-Fiction-Serie "Ijon Tichy: Raumpilot", die für ZDF Neo produziert wurde:

"Bei dieser TV-Serie, die acht Folgen umfasste, habe ich von Anfang an mitgewirkt. Es war eine sehr wichtige Produktion für mich, da ich mit verschiedenen Regisseuren zusammenarbeiten und umfassende Erfahrungen machen durfte – in allen Compositing-Bereichen."

Mit "Spitzendeckchen" bei "Cinema Next"

Ein bedeutendes und aktuelles Projekt Teicherts ist der Kurzspielfilm "Spitzendeckchen" von Dominik Hartl, der am 17. April 2012 im Wiener Votiv-Kino im Rahmen von "Cinema Next" Premiere hatte:

"Es ist mein Einstiegsprojekt an der Filmakademie, das nun in der Endfertigung ist. Der Film handelt von einer jungen Frau, die in einem mysteriösen, konservativ eingerichteten Raum lebt, der von ihr Besitz nimmt und sie im Zeitraffer-Tempo altern lässt.

Die Herausforderungen waren hier Stunt-Szenen sowie das Alt-machen der jungen Schauspielerin, die diese Rolle spielt."

Und es gab eine Doppel-Premiere: denn auch Leni Lauritschs' Kurz-Spielfilm "Clara sehen", bei dem Teichert für Spezial-Effekte zuständig war, wurde am 17. April (21.00 Uhr) im Votiv-Kino gezeigt.

Große Erfahrung durch Praktika

Seit 2010 hat der junge Compositer auch zahlreiche Erfahrungen bei Praktika gesammelt, darunter bei "Cineplus" in Berlin im Department "GrafikiDigilab" (Bearbeitung von TV- und Kino-Filmen), bei der Berliner "FXFactory Postproduction", wo er im Schnitt- und Grafikdepartment tätig war, sowie bei "Rise FX" in Berlin.

"Mein erstes Praktikum, das ich bei 'Cineplus' in Berlin absolvierte, war enorm wichtig, weil ich einen Überblick über alle Bereiche der Film-Postproduktion erhielt.

Von sehr großer Bedeutung waren dann meine Praktika bei 'Rise FX', wo man auf Compositing spezialisiert ist. Dort durfte ich an internationalen TV- und Filmprojekten mitarbeiten."

Internationale Produktionen

Wie lauten die Zukunftswünsche des ambitionierten jungen Compositers?

"Ich möchte zunächst bei verschiedenen Filmfirmen Erfahrungen sammeln und danach als VFX-Supervisor in einem Unternehmen tätig sein, das für internationale Produktionen tätig ist", so David Teichert.

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IMDb - "Ijon Tichy: Raumpilot"
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