"Vorwurf haltlos, kein Rücktrittsgrund"

Strache stellt sich hinter Graf

FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache stellt sich in der Stiftungsaffäre hinter seinen Parteikollegen, den Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf. Im persönlichen Gespräch habe Graf die Vorwürfe entkräften können, so Strache im Ö1 Interview. Daher sehe er keinen Rücktrittsgrund.

Abendjournal, 24.5.2012

FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache im Gespräch mit Katja Arthofer.

Einnahmen statt Kosten

Der Vorwurf, dass eine alte Dame durch einen FPÖ-Politiker um ihre Geld gebracht werde, sei nicht richtig. Wenn das stimmen würde, dann wäre tatsächlich ein Rücktritt angebracht, so Strache. Aber das sei nicht der Fall. Graf habe ihm im gemeinsamen Gespräch mit Unterlagen belegen können, dass die Vorhalte unrichtig seien, sagt Strache. Den Vorgaben der Stifterin werde nachgekommen, sie habe auch zeitlebens einen Fruchtgenuss, es sei dem Stiftungszweck entsprechend korrekt gearbeitet worden. Es habe keinerlei Bereicherung gegeben. Im Gegenteil seien die früher Kosten verursachenden Liegenschaften so umgewandelt worden, dass sie nun Einnahmen für die Stiftung bringen.

"Versuchter Rufmord"

Wichtig sei, dass eine Lösung gefunden werde, die im Interesse der betagten Dame sei und das habe Graf nun zugesichert, so Strache. Er habe aber auch Verständnis dafür, dass sich Graf gegen "haltlose Vorwürfe" zur Wehr setze und den "versuchten Rufmord" nicht hinnehmen könne. Daher gebe es ein Außerstreit-Verfahren bei Gericht. Warum die Dame fünfeinhalb Jahre zufrieden war und nun nach Beratung durch eine Anwaltskanzlei - offenbar aus ÖVP-Umfeld, vermutet Strache - ihre Meinung ändert, das würden die Gerichte klären.