Historikerin: "Seit 1935 unberührt"

Die Historikerin Heidemarie Uhl spricht von einem sensationellen Fund unter der Skulptur am Wiener Heldenplatz.

Mittagsjournal, 19.7.2012

Die Historikerin Heidemarie Uhl im Gespräch mit Peter Daser

Nationalsozialistisches Manifest

Heidemarie Uhl schildert das Ergebnis der Untersuchungen.: "Man hat eine Metallhülse gefunden und zwar - das ist die erste Sensation - mit jenem Dokument, das der Bildhauer Wilhelm Frass 1938 in einem Schreiben an den 'Völkischen Beobachter' angekündigt hat, nämlich ein nationalsozialistisches Manifest, das sich gegen die Intention, gegen die Widmung dieses Denkmals im Sinne einer österreichischen Tradition und Identität gerichtet hat. Dieses Papier lag bis heute unberührt in der Krypta in jenem Zustand, wie im April 1935, als diese Kapsel hier verborgen wurde." Warum der Bildhauer das gemacht hat? Uhl dazu: "Offenkundig wollte er für die Nachwelt seine nationalsozialistische Gesinnung dokumentieren und hat die Hoffnung ausgedrückt, dass es zu einem Zusammenschluss Österreichs mit Deutschland unter dem Zeichen des Hakenkreuzes kommen wird."