Kunstwelt trauert um Franz West

Mit Franz West ist in der Nacht auf Donnerstag der wohl bedeutendste lebende Bildhauer Österreichs verstorben. Auch wenn West seit Jahren an Gelbsucht litt, kam der Tod des Künstlers im Alter von 65 Jahren letztlich doch für viele überraschend.

Abendjournal, 26.7.2012

Trauer und Schock

Geschockt zeigte sich am Donnerstag die Kunstwelt über die Todesnachricht. "Das MAK pflegte intensive Kontakte zu Franz West und setzte sich in zwei Personalen mit wesentlichen Positionen seines Werks auseinander", erinnerte Direktor Christoph Thun-Hohenstein an den Verstorbenen und die beiden Schauen aus den Jahren 2008 und 2001. Bis heute sind die Lemurenköpfe, die im Zuge der Schau "FRANZ WEST. Gnadenlos" als Leihgaben auf den Pylonen der Stubenbrücke installiert wurden, dort angebracht.

"Die außergewöhnliche Karriere Wests sowie der Mensch Franz West werden in Wien wie auch international schmerzlich vermisst werden", meinte Belvedere-Direktorin Agnes Husslein-Arco gegenüber der APA, während sich auch mumok-Chefin Karola Kraus erschüttert zeigte: "Mit ihm verliert die Kunstwelt einen ihrer innovativsten und radikalen Köpfe." Im kommenden Jahr, von 22. Februar bis 26. Mai, wird das mumok West eine Retrospektive widmen, an deren Konzeption der Verstorbene noch mitgewirkt hatte.

Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) würdigte West als "einen wahrhaft bedeutenden zeitgenössischen Künstler unserer Zeit". "Österreich verliert mit Franz West einen herausragenden Künstler, einen Leuchtturm zeitgenössischer Kunst mit internationaler Strahlkraft", zollte auch Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) dem Verstorbenen Respekt, der nun ein Ehrengrab der Stadt erhalten soll. (Text: APA, Red.)