Elbphilharmonie: Eröffnung verzögert sich

Vor zwei Jahren bereits hätte die Elbphilharmonie in Hamburg als neues Wahrzeichen der Stadt und sensationelles Konzerthaus eröffnet werden sollen. Doch die Kosten explodierten und der Bau verzögerte sich.

Im vergangenen Jahr waren die Differenzen zwischen Bauherren, Architekten und Baufirma so groß, dass ein mehrmonatiger Baustopp veranlasst wurde. Inzwischen hat man sich zumindest soweit geeinigt, dass die Arbeiten wieder aufgenommen wurden. Statt 2010 wird die Elbphilharmonie wohl frühestens 2016 eröffnet.

Morgenjournal, 9.8. 2012

So spektakulär die Elbphilharmonie in Hamburg einmal aussehen soll, so katastrophal ist ihre Entstehungsgeschichte. Es wurde immerhin bereits der zweite Untersuchungsausschuss eingerichtet, aber da bemüht man sich in Hamburg, optimistisch zu sein. Zumindest besteht jetzt, nachdem der Baustopp aufgehoben wurde, wieder die Chance, dass das Gebäude mitten in der Hafencity doch noch eines Tages fertig wird.

Zuletzt hatten Differenzen zwischen der Baufirma Hochtief und der Stadt Hamburg über die Sicherheit des geschwungenen Daches zum Ende der Arbeiten an der Baustelle geführt, jetzt hat man sich auf ein Eckpunkteprogramm geeinigt, damit zumindest vorübergehend weitergebaut werden kann.

Intendant plant die x-te Eröffnung

Hochtief wird die Dachkonstruktion verstärken. Wer letztendlich die Mehrkosten zahlt, wird später entschieden. Schon jetzt hat sich der Anteil der öffentlichen Hand mit 323 Millionen Euro fast verdreifacht. Wenn man die ersten Machbarkeitsstudien betrachtet, dann haben sich die Kosten für den Steuerzahler mehr als vervierfacht. Da ist einiges schief gegangen, ein Schiedsgericht soll jetzt über offene Streitpunkte entscheiden.

Ursprünglich sollte die Elbphilharmonie 2010 eröffnet werden, der ehemalige Chef des Wiener Konzerthauses Christoph Lieben-Seutter zog dafür im Jahr 2007 als neuer Intendant nach Hamburg, doch das Haus lässt auf sich warten. Sein Vertrag wurde inzwischen bis 2015 verlängert, doch nach wie vor ist unklar, ob er tatsächlich jemals eine Saison in der Elbphilharmonie programmieren wird. Untätig ist er trotzdem nicht: Lieben-Seutter bespielt jetzt mit der Laiszhalle einen Saal mit 2.000 Plätzen.

Das Handturch werfen wollte Lieben Seutter nie wirklich und plant zum x-ten Mal die Eröffnungssaison. Wie einst das Konzerthaus in Wien, will Lieben-Seutter die Elbphilharmonie, so sie eines Tages doch eröffnet wird, neben der klassischen Musik als Kern einem breiten Publikum durch Weltmusik, Pop und auch Jazz öffnen.

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