Olympia-Debakel: Regierung für Sportförderung Neu

Die Regierungsspitze sprach sich heute nach dem Ministerrat für ein umfassendes Konzept aus, um die Sportförderung effizienter zu machen. Er traue das Sportminister Norbert Darabos zu, sagte SPÖ-Chef Bundeskanzler Werner Faymann - der seinen Parteifreund Darabos gleichzeitig für seine Aussagen über Österreichs Sportler - Stichwort Olympia-Touristen - einen Rüffel erteilte. Faymann nahm die Sportler in Schutz und lobte sie für ihre Leistungen.

Abendjournal, 14.8.2012

Regierung will Reformen

Der Sportminister ist vor und nach der Ministerratssitzung in Deckung geblieben, um keine Journalistenfragen beantworten zu müssen. Dafür redete sein Parteichef, der Bundeskanzler Klartext. Werner Faymann: Die Sportler würden sehr wohl respektiert, auch von Sportminister Darabos. Er habe den österreichischen Sportlern für ihren Einsatz gedankt, dass sie es zu den Olympischen Spielen geschafft haben. Dieser Respekt sei ihm ganz wichtig, so Faymann.

Denn die Sportler verdienten allein dafür Respekt, dass sie das Olympialimit geschafft haben, so der SPÖ-Chef. Damit es auch wieder Medaillen gibt, müsse es Reformen geben, zeigte sich Faymann mit ÖVP-Chef Vizekanzler Spindelegger einig. Mehr Schulsport inklusive, wie es ja auch Experten fordern.

Schmied reagiert heftig

Die zuständige Unterrichtsministerin Claudia Schmied von der SPÖ reagierte darauf heute ungewöhnlich heftig: Sie will nichts mit den Misserfolgen der österreichischen Sportler bei Olympia zu tun haben: "Ich weise das dezidiert zurück", sagte sie. Nur weil es jetzt keine Erfolge gegeben habe, sei es nicht sinnvoll, reflexartig nach irgendeinem Schuldigen zu suchen. Schmied ließ denn auch offen, ob sie eine tägliche Turnstunde in der Schule befürwortet.

Gesundheitsminister Alois Stöger von der SPÖ hielt sich in diesem Punkt ebenfalls bedeckt.