Mitterlehner kündigt Jugend-Strategieplan an

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hat das "Europäische Forum Alpbach" genutzt, um eine "Jugendstrategie" anzukündigen. Mitterlehner, der auch für die Jugend zuständig ist, plant in den kommenden Monaten relevante Themen mit Jugendorganisationen zu diskutieren und Lösungsansätze auszuarbeiten.

Morgenjournal, 22.08.2012

Betroffene zu Beteiligte machen

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, in dessen Ministerium die Jugend offiziell ressortiert, über die Jugendstrategie: "Was uns fehlt, ist: was kann ich an konkreten Hilfestellungen und an konkreten Maßnahmen der Jugend auch wirklich anbieten." Berufsbildung, Beschäftigung, Gesundheit, freiwillige Tätigkeit, Beteiligung an politischen Prozessen - gemeinsam mit Jugendorganisationen sollen diese Themen in den kommenden Monaten diskutiert werden. Zielgruppe sind die 14- bis 24-Jährigen.

"Jugendcheck" für Gesetze

Mitterlehner will künftig alle Gesetze und Verordnungen in ihren Auswirkungen auf Jugendliche geprüft wissen: "Der Gesetzgeber muss die Schuhe der Jugend anziehen. Welche Auswirkungen haben die Gesetze in Richtung Gewalt, in Richtung Kosten und in Richtung Nachhaltigkeit?" Dieser "Jugendcheck" für Gesetzesinitiativen gehe heute in Begutachtung. Außerdem will der Wirtschafts- und Jugendminister Kompetenzen, die Jugendliche fernab von Schule oder Bildungseinrichtungen erworben haben, anerkennen und zertifizieren lassen. Die Jugendlichen sollten die Fähigkeiten, die sie in der Organisation erworben haben, bei Bewerbungsgesprächen vorweisen können. Nach welchen Kriterien solche Tätigkeiten anerkannt werden könnten und welche Stelle das bescheinigen soll, ist offen.

Kosten für das angekündigte Paket sind 200.000 Euro bis Ende 2013. Die ewige Baustelle eines einheitlichen Jugendschutzes, dessen Bestimmungen in den Ländern unterschiedlich sind, wurde nicht behandelt. Mitterlehner verweist bereits auf die nächste Regierung.