Strasser: E-Mails und Videos im Mittelpunkt

Im Strafprozess gegen Ex-Innenminister Ernst Strasser werden heute im großen Schwurgerichtssaal am Wiener Landesgericht die Videos in voller Länge gezeigt, die die beiden Reporter aufgenommen haben. Vor der Videovorführung befragte die Staatsanwältin Strasser intensiv zu seinem E-Mail-Verkehr.

Mittagsjournal, 27.11.2012

Interesse an Abänderungsantrag

Oberstaatsanwältin Alexandra Maruna konfrontierte den Angeklagten mit Emails, die deutlich machten, dass Strassers Mitarbeiterinnen in dessen Auftrag bei dessen Fraktionskollegen Othmar Karas und Hella Ranner außerordentliches Interesse an der Möglichkeit an den Tag gelegt hatten, noch rechtzeitig einen Abänderungsantrag hinsichtlich einer Anlegerschutz-Richtlinie einzubringen.

Nachdem nach einer kurzen Umbaupause die technischen Probleme mit dem Abspielgerät behoben waren, führte sich der Schöffensenat in voller Länge das Video zu Gemüte, das die erste Begegnung von Ernst Strasser mit den vermeintlichen beiden Lobbyisten in einem Brüsseler Restaurant dokumentierte.

Der Prozess gegen Ernst Strasser wird übrigens erst im kommenden Jahr zu Ende gehen. Der von Verteidiger Thomas Kralik als Entlastungszeuge nominierte Steuer- und Unternehmensberater Thomas Havranek, der in Strassers Auftrag versucht hatte, Informationen über die vorgebliche Firma der als Lobbyisten getarnten englischen Journalisten einzuholen, hat infolge eines Auslandsaufenthalts vor Weihnachten keine Zeit mehr für eine Zeugenaussage. Diese soll nun Mitte Jänner stattfinden.