Darabos beharrt auf Sportförderung Neu

Eine geplante Reform der Sportförderung soll endlich umgesetzt werden. Das verlangt jetzt Sport- und Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ). Noch im Jänner will er seinen Reform-Vorschlag im Ministerrat beschließen lassen, der künftig Sockel-Förderungen und spezielle Projekt-Förderungen für Sportvereine vorsieht, und auch eine Reaktion auf das Debakel der österreichischen Sportler bei den olympischen Sommerspielen in London ist. Dieser Entwurf werde eigentlich von der ÖVP mitgetragen, so Norbert Darabos, sei aber im Dezember überraschend im Ministerrat abgelehnt worden, weil man ihm offenbar vor der Bundesheer-Volksbefragung im Jänner keinen Erfolg mehr gönne.

Morgenjournal, 3.1.2013

Plötzliches ÖVP-Veto

Norbert Darabos will nicht locker lassen bei seinem neuen Modell für die künftige Sport-Förderung. Er werde sich bemühen, dass der Entwurf am 8. Jänner oder spätestens eine Woche danach in den Ministerrat kommt.

Kurz vor Weihnachten sei sein Entwurf - trotz Zustimmung der ÖVP - im Ministerrat nicht abgesegnet worden, weil es plötzlich ein Veto der ÖVP gegeben habe. Er sei verärgert, sagt der Sport- und Verteidigungsminister der SPÖ. Das ÖVP-Innenministerium blockiere, möglicherweise im Auftrag des ÖOC.

Weg vom Gießkannen-Prinzip

Das Österreichische Olympische Komitee sei gegen diese neue Förderung, sagt Norbert Darabos. Das nun vorliegende Modell, über das zwei Jahre lang verhandelt worden sei, regele die Sport-Förderung komplett neu, nicht mehr nach dem Gießkannen-Prinzip. Alle Verbände würden in Zukunft die Hälfte der Förderungen als Sockelbetrag bekommen und die restlichen Gelder über eingereichte Projekte.

Die Verwendung der Gelder, in Summe geht es um 80 Millionen Euro pro Jahr, müsse überprüfbar sein und werde auch streng kontrolliert. Der Sportminister drängt auf eine rasche Neuregelung. Die Misserfolge etwa bei Olympia in London würden zeigen, dass eine neue und effiziente Lösung nötig sei.

Allzu rasch dürfte es aber nicht gehen, das erwartet zumindest auch Norbert Darabos, SPÖ-Minister für Sport und Verteidigung, und er vermutet dahinter den Koalitionsstreit mit der ÖVP um die Zukunft des Bundesheers und die bevorstehende Volksbefragung. Er hoffe nicht, dass es mit der Abstimmung am 20. Jänner zu tun habe, sagt Darabos. Das Gesetz sei bereits in jeder Phase mit dem Koalitionspartner abgestimmt gewesen. Er höre aber jetzt gewisse Auguren, die besagen, man könne ihm davor keinen Erfolg gönnen.