Nordkorea droht mit atomarer Aufrüstung

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat bei seiner Sanktionsentscheidung gegen Nordkorea die Unterstützung Chinas bekommen. Als Reaktion auf diese politische Sensation droht das kommunistische Regime Nordkoreas mit der Aufrüstung atomarer Abschreckung.

Morgenjournal, 23.1.2013

Scharfe Drohung

Nordkorea werde Maßnahmen zur Stärkung seiner Selbstverteidigungsfähigkeit, einschließlich der nuklearen Abschreckung, ergreifen, heißt es in einer Erklärung des Außenministeriums in Pjöngjang. Zudem werde Nordkorea in Zukunft keine Diskussionen mehr über die Schaffung einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel führen.

Die Reaktion aus Pjöngjang auf die Ausweitung der UNO-Sanktionen fällt harsch aus. Auch wenn das kommunistische Regime nicht direkt mit einem neuerlichen Nukleartest droht, ist man beim Nachbarn Südkorea überzeugt, dass die unberechenbaren Machthaber im Norden bereits den dritten Atomtest vorbereiten.

Auch China trägt Sanktionen mit

Der UNO-Sicherheitsrat reagierte mit seiner Resolution auf den jüngsten Raketentest Nordkoreas. Mitte Dezember hatte das Land einen Satelliten ins All geschossen - zu friedlichen Zwecken, wie man stets betont hat. Nordkorea teste in Wahrheit aber Langstreckenraketen, die man später auch mit nuklearen Sprengköpfen bestücken könnte, sagen die USA und ihre Verbündeten.

Auch China trägt die Ausweitung der Sanktionen mit, die unter anderem das Einfrieren nordkoreanischer Konten im Ausland sowie Reiseverbote vorsehen. Peking war in der in der Vergangenheit oft als Bremser aufgetreten, um die Verbündeten in Pjöngjang nicht vor den Kopf zu stoßen. "Wir müssen alles tun, um eine weitere Eskalation auf der koreanischen Halbinsel zu vermeiden", sagt Chinas UNO-Botschafter Li Baodong.

Verfrühte Erwartungen

Die Beziehungen Pekings zu seinem Verbündeten Nordkorea gestalten sich jüngst immer komplizierter. So investieren chinesische Firmen zwar in Nordkorea immer stärker. Doch hat China bisher vergeblich versucht, das Regime zu wirtschaftlichen Reformen zu ermuntern. Der Frust innerhalb der chinesischen Führung wächst, auch wenn Nordkoreas neuer Machthaber jüngst versöhnlichere Töne etwa gegenüber Südkorea angeschlagen hat. Große Erwartungen auf eine baldige Öffnung Nordkorea scheinen derzeit verfrüht.