USA: Veteran hält Fünfjährigen gefangen

Im amerikanischen Bundesstaat Alabama hält ein 65-jähriger Vietnamveteran seit fünf Tagen einen fünf Jahre alten Buben in einem unterirdischen Bunker gefangen. Zuvor hatte er den Fahrer des Schulbusses erschossen. Zwar verhandelt die Polizei mit dem Mann, doch es gibt keine Anzeichen für Fortschritte. Das Drama könnte sich noch tagelang weiterziehen.

Mittagsjournal, 2.2.2013

Wollte zwei Kinder als Geiseln

Die Kleinstadt Midland City steht unter Schock. Selbst der Sheriff glaubt nur noch an eines: Beten, dass der Bub freikommt. Dass es der 65-jährige Vietnamveteran ernst meint, bezweifelt hier niemand. Er erschoss am Dienstag den Fahrer eines Schulbusses kaltblütig. Er wollte zwei Kinder als Geisel nehmen, der Fahrer widersetzte sich dem Mann und wurde dafür erschossen.

Der Veteran ist schließlich mit dem 5-jährigen Eaton in einem unterirdischen Bunker auf seinem Grundstück verschwunden. Zuerst hatte die Polizei versucht, ihn zum Aufgeben zu bewegen, doch ohne Erfolg. Man entdeckte schließlich ein Lüftungsrohr, durch das man mit dem Geiselnehmer verhandeln konnte. Auch Medikamente für den autistischen Buben und ein Malbuch konnte man hindurchschieben.

Könnte mehrere Wochen in Bunker ausharren

Der Mann gilt als gefährlich und unberechenbar. Er hat zwar dem Kind anscheinend nichts getan, doch seine Nachbarn beschreiben ihn als sehr labil. Eine Nachbarin erzählt, der Geiselnehmer habe ihren Hund erschlagen, weil er zu laut gebellt hatte. Ein anderer gibt an, von dem Mann mit einem Sturmgewehr bedroht worden zu sein. Dieser Nachbar hat angeblich auch den Bunker gesehen. Es sei ein unterirdischer Raum, etwa drei mal sechs Meter groß, mit ziegeln ausgekleidet. Es gebe dort viele Vorräte, einen Stromgenerator, sogar Fernsehen.

Für uns ist es wichtig, dass er das Kind gut behandelt, sagt der Chefermittler der Polizei. Dies scheint der Fall zu sein. Die Polizei glaubt aber, dass der Geiselnehmer mehrere Wochen in seinem Bunker ausharren könnte.