Internet: Sicherheit oft vernachlässigt

Mitarbeiter der technischen Universität Wien haben nun untersucht, wie ernst es die Österreicherinnen und Österreicher wirklich nehmen mit der Datensicherheit im Internet. Und da zeigt sich, dass Sicherheitssysteme vor allem Jugendlichen oft lästig sind.

Morgenjournal, 20.2.2013

Bewusste Sicherheitslücken

Bewusste Sicherheitslücken
Die Unter-25-Jährigen wissen bestens über Sicherheitssysteme Bescheid, drücken aber oft selbst den "Aus"-Knopf, sagt Stefan Fenz vom Institut für Softwaretechnik der TU Wien: "Virenscanner sind ihnen bekannt und sie wissen, wo sie das bekommen. Aber die werden deaktiviert, weil dann zum Beispiel ein Spiel nicht so gut funktioniert."

Ähnlich sei das auch beim Zugang zu sozialen Netzwerken, sagt Fenz: "Man weiß genau, dass man nicht so viele persönliche Daten preisgeben darf, aber in dem Moment tut man's einfach, und dann ist es gespeichert und abrufbar für alle. Obwohl die Betroffenen genau wissen, dass das nicht sein sollte."

Handlungsbedarf bei Smartphones

Die Über-61-Jährigen sind über die Datensicherheit zu wenig informiert und nutzen deshalb kaum entsprechende Möglichkeiten. Die größte Lück im Bewusstsein was die Sicherheit an geht, gibt es bei den Smartphones, und das Betrifft die Jungen und die Älteren, warnt Fenz: "Die Sicherheit ist da noch nicht ins Zentrum gerückt. Virenscanner oder Firewalls sind hier nicht umgesetzt, auch einfache Maßnahmen wie Verschlüsselung der Inhalte auf Smartphones, etwa für den Fall eines Verlusts, sind noch nicht durchgedrungen. Hier besteht akuter Handlungsbedarf." Die Studienautoren fordern, dass die Kunden schon beim Kauf von den Mobilfunk-Betreibern auch über die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen informiert werden.

Firmen oft nachlässig

Die Studie hat aber nicht nur private Nutzer untersucht, sondern auch Unternehmen. Die meisten Firmen kümmern sich aus Zeit- und Ressourcenmangel nicht um die Sicherheit ihre IT-Systeme. Verpflichtet sind sie dazu auch nicht. Derzeit gibt es in Österreich dazu nur Empfehlungen. Die Studienautoren fordern eine einheitliche gesetzliche Regelung mit festgelegten Mindeststandards wie zum Beispiel Updates von Virenscans, Verschlüsselungen von WLAN-Verbindungen oder auch die Information der Mitarbeiter über Datensicherheit.

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