Kärntner von FPK enttäuscht

Die Kärntnerinnen und Kärntner sehen ihr Bundesland in einem schlechten Zustand, was den bisher regierenden Kärntner Freiheitlichen den historischen Stimmenverlust beschert hat. Das geht aus der Wählerstromanalyse des SORA-Instituts hervor.

Morgenjournal, 4.3.2013

Von F zu S

Aus der Wählerstromanalyse geht hervor, dass die Sozialdemokraten ihren neuen Status als stimmenstärkste Partei in Kärnten vor allem ehemaligen freiheitlichen Wählerinnen und Wählern verdanken. Auch wenn sich der Hauptanteil der SPÖ aus Stammwählern zusammensetzt, so sind fast 35.000 von der FPK beziehungsweise vom früheren Kärntner BZÖ zur SPÖ gewechselt. Dem entsprechen auf der anderen Seite die Wahlverluste der Freiheitlichen, erklärt Günther Ogris, Wahlforscher des SORA-Instituts: "Die FPK hat 35.000 Stimmen an die Sozialdemokratie verloren, 18.000 Stimmen an das Team Stronach und 37.000 Stimmen, die durch Wahlenthaltung verloren gegangen sind. Also das Sinken der Wahlbeteiligung ist diesmal auf Kosten der FPK gegangen."

Niederlage für "Heimatstolz"

Der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier hat die Motive der Kärntnern Wählerinnen und Wähler untersucht. Seine Erkenntnis: In Kärnten empfanden nur zehn Prozent der Bevölkerung eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation, 90 Prozent ein Gleichbleiben oder eine Verschlechterung. Auch deshalb sei die Amtsinhaber-Partei abgewählt worden.
Die Grünen haben ihren Stimmenanteil verdoppelt, ihr Hauptthema war die Korruptionsbekämpfung. Das hat allgemein ein große Rolle im Kärntner Wahlkampf gespielt, sagt Filzmaier: "Es war in Kärnten ein Wahlkampf 'Heimatstolz gegen Kritik an Skandalen und Missständen'. Heimatstolz hat verloren."

Doch noch Rot-Grün?

Wobei die Auszählung der Wahlkarten das Ergebnis noch weiter zu Gunsten der Grünen verschieben könnte, sagt Wahlforscher Günther Ogris. Dann könnte ein Mandat vom BZÖ noch zu den Grünen wandern. Das kann sich auf die Möglichkeiten zur Regierungsbildung auswirken: Sollten die Grünen tatsächlich auf fünf Mandate im Landtag kommen, dann würde sich in Kärnten auch eine rot-grüne Mehrheit ausgehen.