"Whistleblower": Reger Andrang auf Homepage

Die Hotline der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ist seit zwei Wochen aktiv und findet größeren Zuspruch als vermutet. 170 "Whistleblower" haben mittlerweile anonyme Hinweise auf mögliche strafbare Handlungen gegeben. Viele Hinweise sind für die Korruptionsermittler durchaus interessant.

Mittagsjournal, 3.4.2013

Auch zu laufenden Fällen

Drei Staatsanwälte der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft prüfen seit zwei Wochen alle Hinweise, die bei der "Wistleblower"-Hotline im Internet eingehen. Und sie haben mehr zu tun als erwartet, sagt Sprecher Erich Maier. Zwei Drittel dieser Tipps sind bereits ausgewertet. Und dabei zeigt sich auch, dass die von Kritikern befürchtete "Vernaderer" es bisher kaum gibt. Rund 37 Prozent der Hinweise betreffen Wirtschafts- und Korruptionsdelikte, sagt Maier. Hinweise gibt es bisher nicht nur zu bisher unbekannten Verdachtsfällen, auch zu laufenden Ermittlungen, so Maier.

Breites Spektrum

20 Prozent der Hinweise betreffen Abgabe- und Steuerhinterziehungen, drei Prozent Sozialbetrug oder Schwarzarbeit. Etwa sechs Prozent sind Hinweise auf strafbare Handlungen, für die andere Staatsanwaltschaften zuständig sind. Diese Hinweise würden weitergeleitet, man stehe aber weiter für Rückfragen zur Verfügung, so Maier.

Die restlichen Hinweise können entweder sofort abgeschlossen werden, weil keine strafbaren Handlungen vorliegen, oder werden beendet, sich bei näherem Nachfragen keine Beweise oder Ermittlungsansätze vorliegen oder auch keine Rückfragen möglich sind, heißt es bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft. In den nächsten Wochen und Monaten will die Staatsanwaltschaft prüfen, ob der Informationszustrom bei der Hinweisgeber-Hotline weiter so stark bleibt und ob drei Staatsanwälte zur Bearbeitung der Tipps ausreichen.