EU ruft zu Kampf gegen Steueroasen auf

Vor dem Hintergrund der aktuellen Enthüllungen zu Steueroasen hat die Europäische Kommission die EU-Länder aufgefordert, das gemeinsame Vorgehen gegen Steuerhinterziehung zu verbessern. Ein Sprecher der EU-Kommission rief die EU-Staaten auf, sich unter anderem rasch auf eine gemeinsame Definition von Steuerparadiesen zu einigen.

Abendjournal, 4.4.2013

Eine Billion Euro Steuerhinterziehung pro Jahr

"Aus Sicht der Kommission darf es keinen Spielraum für Einzelpersonen, Unternehmen oder Drittstaaten geben, die internationales Recht umgehen, um Steuerbetrug zu ermöglichen", sagte der Sprecher. Die EU-Kommission hatte im Dezember einen Aktionsplan vorgelegt, um den Kampf gegen Steuerhinterzieher und Steuerparadiese europaweit abzustimmen und zu verschärfen. Darin werden die Mitgliedstaaten aufgerufen, nach gemeinsamen Kriterien Steuerparadiese auszumachen und diese dann auf Schwarze Listen zu setzen. So soll Druck auf diese Staaten gemacht werden, die entsprechenden EU-Standards einzuhalten. "Wir wollen, dass sich die Mitgliedstaaten darauf einigen, was ein Steuerparadies ist", bekräftigte der Kommissionssprecher nun. Den EU-Ländern gehe durch Steuerhinterziehung jedes Jahr rund eine Billion Euro verloren.