Steueroasen: Auch Österreicher auf der Liste

Unter dem Titel "Offshore-Leaks" haben Medien in 46 Ländern gemeinsam mit der Initiative "International Consortium of investigative Journalists" begonnen, die Nutzer von Steueroasen publik zu machen. Auch Österreicher sollen in dem umfangreichen Datenkonvolut aufgeführt sein.

Ein Stapel Euroscheine

(c) Erichsen,DPA

Morgenjournal, 5.4.2013

"Namen und Adressen aus Österreich"

Auch österreichische Staatsbürger befänden sich unter den 130.000 Personen, die in den brisanten Dokumenten aufgelistet sind, sagt eine Sprecherin des Konsortiums für investigativen Journalismus in Washington. Allerdings sollen die Namen erst in den nächsten Tagen und Wochen veröffentlicht werden. Dass sich Österreicher auf der Liste befinden bestätigt auch Frederik Obermaier, einer der Reporter, der für die "Süddeutsche Zeitung" seit Monaten in der Causa recherchiert hat: "Bei unseren Recherchen haben wir schon öfter Namen aus Österreich gesehen, auch Adressen aus Österreich. Aber ich muss gestehen, dass wir dem bis jetzt noch gar nicht nachgegangen sind. In diesem schieren Datenberg haben wir uns einmal auf die deutschen Fälle konzentriert und werden auch da jetzt ein paar Monate dran sitzen, bis wir da in österreichische Gefilde vordringen werden."

Nicht automatisch strafbar

Auch wie viele Österreicher auf der Liste stehen, könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Ein Aufscheinen auf der Liste heißt aber nicht automatisch, dass eine strafbare Handlung begangen worden ist, betont Obermaier: "Es gibt ja auch Namen, die dort etwas angelegt haben, aber das auch ordnungsgemäß deklariert haben."

Bisher ist von der Liste nur der Name der Wahlösterreicherin und Komponistin Denise Rich bekannt geworden. Die gebürtige US-Staatsbürgerin, deren Vater Österreicher war, hat erst vor kurzem ihre Doppelstaatsbürgerschaft aufgegeben. Sie hatte laut Off-Shoreleaks 2006 144 Millionen Doller in einem Trust auf den Cook Islands geparkt.