Syrien: "Lage immer unerträglicher"

Die Lage in Syrien wird für die Menschen auf beiden Seiten des Bürgerkriegs mit jedem Tag unerträglicher. Die humanitäre Lage spitzt sich zu. Es fliehen Tausende pro Tag. Mittlerweile sind ein Drittel der Menschen in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Ein Viertel der Bevölkerung ist auf der Flucht, berichtet die österreichische Journalistin Petra Ramsauer aus Syrien.

Mittagsjournal, 16.5.2013

Petra Ramsauer im Gespräch mit Hubert Arnim-Ellissen

Muslime auf dem Vormarsch

Besonders verworren ist derzeit die Lage um die Stadt Aleppo: Rebellen und Regierungstruppen kämpfen dort um ein Gefängnis, zusätzlich sind aber unter den Rebellen selbst Kämpfe ausgebrochen. Auf der einen Seite stehen die weltlichen Rebellen, die sich vor allem aus ehemaligen Militärs zusammensetzen. Denen fehlen zunehmend Waffen und Munition, während die muslimischen Aufständischen sich auf alle möglichen Quellen stützen können. Das führt natürlich dazu, dass die weltlichen Gruppen immer mehr geschwächt sind, auch unter den politischen Gruppen, die versuchen, eine Interimsverwaltung zu etablieren.

Flugverbotszone erwünscht

Elf Gefangene sind in Syrien von mutmaßlichen Islamisten erschossen worden. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter verwies am Donnerstag auf ein bei YouTube veröffentlichtes Video, auf dem zu sehen ist, wie maskierte Männer elf Gefangene töten. Die Menschen in Syrien sind über derartige Vorfälle mindestens genauso gut informiert wie der Westen. Und es gibt auch heftige Kritik. Dennoch dürften die islamistischen Rebellen immer mehr Vertrauen in der Bevölkerung gewinnen mit der Begründung, dass diese für Gott kämpften und nicht um Geld und Einflüsse. Viele Menschen wünschen sich auch die Einrichtung einer Flugverbotszone, auf die der türkische Regierungschef Erdogan drängt.

Spenden für syrische Flüchtlinge

Nachbar in Not

Übersicht

  • Naher Osten