Kolumbien: Fortschritte im Friedensprozess

In Kolumbien haben Vertreter der Regierung und der Rebellengruppe Farc einen ersten wichtigen Erfolg in den Friedensgesprächen erzielt: eine Agrar-Reform soll vor allem Kleinbauern mehr Land und Rechte einräumen. Ein wichtiger und lang ersehnter Schritt in Richtung Frieden, nach mehr als 50 Jahren des Machtkampfes der Farc-Rebellen in Kolumbien.

Abendjournal, 27.5.2013

Grund und Entschädigung

Sechs Monate lang dauern sie bereits an, die Friedensgespräche zwischen Kolumbiens Regierung und den linksextremen Rebellen der FARC. In einem ersten Punkt gibt es jetzt eine Einigung: durch eine Agrar-reform soll der armen Bevölkerung Grund für die Landwirtschaft zur Verfügung gestellt werden.

Und: die Opfer von Landraub und Vertreibungen sollen Entschädigungen erhalten, erklärt Carlos Fernandes, ein Verhandler der Regierung Kolumbiens: "Im Mittelpunkt stehen die Menschen, die kleinen Bauern, der Zugang und die Verteilung von Land, der Kampf gegen die Armut und die Belebung des Wachstums."

Mit der Agrar-Reform, wird eine der zentralen Forderungen der Farc erfüllt. Diese erste Einigung gilt als wegweisend für die weiteren Gespräche über die Friedensagenda, die insgesamt fünf Punkte beinhaltet.

Endgültig ist die Einigung zur Landreform allerdings erst dann, wenn alle fünf Punkte ausverhandelt sind, lässt der Chef-Verhandler der Farc-Rebellen, Ivan Marquez durchklingen: "Wir sind vorangekommen bei dieser Einigung, doch manche Punkte müssen noch einmal überprüft werden, bevor das Abkommen endgültig ist."

Fünfzig Jahre lang haben die Farc-Rebellen den kolumbianischen Staat bekämpft. Hunderttausende Menschen sind dabei getötet worden. Wie nun mit den Rebellen umgegangen werden soll, wird ab 11. Juni verhandelt werden.