EU will gemeinsamen europäischen Luftraum

27 EU-Staaten, ein gemeinsamer Luftraum, das ist der Plan der EU-Kommission. Dass jedes Land seinen Luftraum selbst überwacht, führt nur zu unnötigen Verzögerungen, Umwegen, und unnötig hohen Sprit-Verbrauch, argumentiert die Kommission.
Aber wohin dann mit den Leuten in den nationalen Luftüberwachungsbehörden? Das ist die Sorge einiger Regierungen - und der Gewerkschaft. Die fürchtet um Arbeitsplätze und hat für morgen zu einem Aktionstag aufgerufen.

Abendjournal, 11.6.2013

Aus Brüssel,

Die französischen Fluglotsen streiken und haben heute ein Viertel der Flüge ausfallen lassen, bevor EU-Verkehrskommissar Sim Kallas am Nachmittag seine Pläne für mehr Grenzenlosigkeit über den Wolken vorgestellt hat.

Entrümpelung bei der Verwaltung und mehr Kompetenzen für die europäische Flugsicherung, Eurocontrol, will der Kommissar. Die Kontrolldienste der Fluglotsen sollen von der Aufsicht getrennt werden. Die nationalen Flugsicherungen würden nur ihre Schrebergärten hüten: Wenn wir alles weiterlaufen lassen wie bisher drohen uns Verstopfung und Chaos im Luftraum. Mit überfüllten Flughafen, sodass bis zu zwei Millionen Flüge nicht planmäßig starten und landen können.

Derzeit ist Europa in neun Luftverkehrsblöcke eingeteilt. Doch der Verkehr läuft noch immer entlang nationaler Grenzen, kritisiert die Kommission. Umwege, Verspätungen und Milliarden an Mehrkosten seien die Folge. Wenn der Flugverkehr wie prognostiziert, reichen die Kapazitäten nicht mehr.

Als Umsetzung für die neuen Pläne hat sich der Kommissar 2020 vorgenommen. Doch selbst die geltenden Regeln sind nicht umgesetzt. Kallas prüft derzeit Vertragsverletzungsverfahren gegen fast alle EU-Staaten.