Brasilien: Neue Gewalt rund um Confed-Cup

In Brasilien wird der Fußball-Confed-Cup, die Generalprobe für die WM nächstes Jahr, weiter von Protesten überschattet. In der Nacht ist es wieder zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Zehntausende protestieren seit Tagen gegen Korruption, Misswirtschaft und die hohen Kosten der WM. Zentrum diesmal die Stadt Fortaleza vor dem Spiel der brasilianischen Nationalmannschaft gegen Mexiko.

Morgenjournal, 20.6.2013

NEIN ZUM FUSSBALL, WIR WOLLEN BILDUNG, schreien die Demonstranten in Fortaleza. Zehntausende blockieren die Straßen der Stadt, werfen Steine, hindern die Fans und sogar Spieler daran, ins Stadion zu gelangen: Ich will Bildung und gute Krankenhäuser, statt teuren Fußball und teure Stadien, sagt eine Demonstrantin.

In mehr als 30 Städten Brasiliens gehen die Menschen am Abend auf die Straßen, in der Stadt Niteroi, in der Nähe von Rio, besetzen sie eine Brücke, die Polizei muss sie gewaltsam entfernen, dutzende werden verletzt

In Sao Paulo haben die Demonstranten aber auch etwas zu feiern, hier hat die Stadtregierung die umstrittenen Fahrpreiserhöhungen für Bus und U-Bahn zurückgenommen: Es ist wichtig für die Stadt, dass es Frieden gibt und dass wir angemessen über Themen debattieren können, sagt der Gouverneur von Sao Paolo, Geraldo Alckmin.

Für heute ist eine Groß-Demonstration in Rio de Janeiro angekündigt, wo heute Abend das Spiel von Weltmeister Spanien gegen Tahiti stattfindet. Die Behörden rechnen mit einer Million Demonstranten.