Brasiliens Präsidentin verspricht Reformen

Nach tagelangen Massenprotesten in Brasilien hat sich die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff am Abend in einer Fernsehansprache an die Brasilianer gewandt. Sie hat große Reformen angekündigt. Die Fußball-WM 2014 soll nicht abgesagt werden.

Dilma Rouseff

(c) Cruz, EPA

Morgenjournal, 22.6.2013

Reformen bei Bildung und Gesundheit

Mit Verständnis und großen Versprechungen hat die brasilianische Präsidentin gestern auf die Massenproteste in Brasilien reagiert. "Die Proteste zeigen den Wunsch der Jugend, dass Brasilien vorankommt", sagte Dilma Rouseff. Es sei jetzt wichtig, diese neue politische Energie zu nutzen, um anstehende Reformen durchzusetzen.

Rouseff versprach eine Reform des öffentlichen Verkehrs. Alle Öl-Einnahmen sollen in den Bildungssektor fließen und das Gesundheitssystem soll verbessert werden - zunächst, indem Ärzte aus dem Ausland nach Brasilien geholt werden.

"Demonstrationen ja, Vandalismus nein"

Roussef bezeichnete die Protestbewegung als große historische Chance für Brasilien. "Die Regierung und die Gesellschaft können aber nicht zulassen, dass eine kleine Minderheit gewaltsam öffentlichen Besitz zerstört und Häuser anzündet."

Friedliche Demonstrationen ja, Vandalismus nein, so Dilma Roussef. Die umstrittene Fußballweltmeisterschaft 2014 soll dennoch in Brasilien stattfinden. Dafür würden aber keine Steuergelder benutzt, sagt Brasiliens Präsidentin.