Flut von "All-In"-Jobs: Schranken gefordert

Immer mehr "All-in"-Arbeitsverträge werden abgeschlossen, mittlerweile mehr als 500.000. Diese Verträge, in denen von Normalarbeit bis Überstunden alles abgegolten wird, betreffen nicht nur mehr Manager, sondern auch schon Hilfspersonal. Das zeigt eine Erhebung, die Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) beauftragt hat. Er fordert nun Transparenz und Einschränkungen bei All-in-Verträgen.

Rudolf Hundstorfer

Rudolf Hundstorfer

(c) Hochmuth, APA

Morgenjournal, 14.8.2013

Pauschalverträge weit verbreitet

Die SPÖ setzt im Wahlkampf auf das Thema Arbeit und will - wie sie sagt - um jeden Arbeitsplatz kämpfen. Ganz gelegen kommt da eine aktuelle Erhebung der Statistik Austria über mögliche Ungerechtigkeiten gegenüber Arbeitnehmern. Denn demnach seien bereits 20 Prozent aller Arbeitsverträge "All-in"-Verträge, sagt Sozialminister Hundstorfer. Eigentlich sind solche Pauschalverträge für Manager gedacht. Ein Großteil dieser Führungskräfte habe auch solche Verträge, so Hundstorfer, viele andere aber auch - in Summe mehr als eine halbe Million. Nur ein Siebentel davon seien Manager, zugleich aber 17 Prozent Hilfskräfte: "Das war nicht geplant, auch nicht, dass das im Verkaufs- und Dienstleistungsbereich angewandt wird. Es gibt kaum eine Branche, wo es das nicht gibt."

Transparenz und Beschränkungen

Der Sozialminister sagt, das sei nicht im Sinne der Erfinder, weil dadurch umgangen werde, dass in manchen Fällen Überstunden korrekt entlohnt werden: "Ein Paket Überstunden wird bezahlt, aber ein ganzes weiteres Paket machst du unbezahlt." Durch diese All-in-Verträge werde indirekt auch der Kollektivvertrag ausgehebelt und die Menschen würden auf die Gesamtarbeitszeit gerechnet unter Kollektivvertrag bezahlt.

Sozialminister Hundstorfer fordert zwar kein Verbot von bestimmten All-in-Verträgen, aber transparente und klare Regeln, aus denen ersichtlich ist, wie hoch das Grundgehalt ist und wie viele Überstunden abgegolten werden. Damit solle vermieden werden, "dass Leute, die 20-Stunden-Pauschale haben, permanent 40 machen". In diesen Fällen müsste es weitere Zuzahlungen geben. Hundstorfer sagt, er wolle eine solche Regelung in der nächsten Regierung umsetzen, in Form eines "Transparenzgebots".

Rudolf Hundstorfer geht offenbar davon aus, dass die SPÖ und er in einer nächsten Regierung vertreten sein werden. Mit dem Wahlkampf will er aber diesen Vorschlag nicht in Verbindung bringen: "Der 12-Stunden-Tag der ÖVP hat etwas mit Wahlkampf zu tun, aber das sicher nicht."