Drittes Hilfspaket für Griechenland

Griechenland wird ein drittes Hilfspaket brauchen: Mit dieser Ankündigung hat der deutsche Finanzminister Schäuble aufhorchen lassen. Die offenen Worte kommen knapp fünf Wochen vor der Bundestagswahl in Deutschland überraschend.

Morgenjournal, 21.8.2013

Hilfe aus EU-Strukturfonds

Griechenland wird auch nach 2015 noch Finanzhilfe brauchen, ist allen Experten längst klar. Für das dritte Hilfspaket soll aber Athen zusätzlich auch Geld aus dem EU-Budget bekommen, das schreibt heute die "Süddeutsche Zeitung" und beruft sich dabei auf Informationen aus Regierungskreisen. Konkret soll Geld aus den EU-Strukturfonds kommen, die sind ja dafür gedacht, ärmere Regionen zu unterstützen und ihnen beim Aufholen zu helfen.

Klar ist, dass das dritte Hilfspaket für Griechenland kleiner ausfallen wird als die bisherigen, dafür werden auch die Auflagen für die Regierung in Athen weniger streng sein. Die Rede ist von geschätzten 50 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Aus dem ersten Hilfspaket 2010 hat Griechenland 110 Milliarden an Krediten von Euro-Ländern und Währungsfonds bekommen. 2012 folgt dann Hilfspaket zwei, mit 130 Milliarden Euro Finanzhilfe und einem massiven Schuldenschnitt für private Gläubiger.

Dass Kreditgeber neuerlich auf einen Teil ihres Geldes verzichten müssen, schließt der deutsche Finanzminister aus: Einen weiteren Schuldenschnitt werde es nicht geben. Das hat auch die Kanzlerin Angela Merkel stets abgelehnt. Erste Kritiker meinen trotzdem, ein neues Hilfspaket für Griechenland bedeutet weiter Geldgeschenke an Athen - doch das will vor der Wahl in Deutschland niemand bestätigen.