Fukushima: Strahlung steigt schnell weiter

Im havarierten Atomkraftwerk von Fukushima sind die Strahlenwerte auf einen neuen Höchststand angestiegen. Rund um die provisorischen Wassertanks, die das verstrahlte Kühlwasser enthalten, wurden 2.200 Millisievert gemessen, das ist um ein Fünftel mehr als noch am Wochenende.

Arbeiter in Strahlenschutzkleidung

(c) EPA

Morgenjournal, 4.9.2013

Absolut tödlich

Der hohe Wert wurde am Boden vor einem der Tanks gemessen, der ein Leck hat, sagt die Atomaufsichtsbehörde. Am Wochenende zeigten die Messgeräte 1800 Millisievert an, nun schon 2200. Davor waren immer nur 100 Millisievert gemessen worden, aber die Werte waren vermutlich schon länger weit erhöht. Denn der Betreiber Tepco hatte gar keine Messgeräte, die so hohe Werte anzeigen können. Schon der geringere Wert würde einen Menschen ohne Schutzkleidung binnen Stunden töten. Auch an anderen Stellen tritt kontaminiertes Wasser aus.

Noch lange keine Lösung

Der Betreiber sagt, es handle sich nur um isolierte Problemzonen. Doch es werden immer mehr. Es sind nämlich mehr als 1000 Tanks, die nur schnell notdürftig aufgestellt wurden, um das verseuchte Kühlwasser aufzufangen. 335.000 Tonnen Wasser sind es bereits, und jeden Tag kommen 400 Tonnen dazu, die über die freiliegenden Brennstäbe geleitet werden und danach radioaktiv verstrahlt sind. Die japanische Regierung hat gestern angekündigt, umgerechnet 360 Millionen Euro für die technisch aufwändige Reinigung des Wassers und einen Ring aus gefrorener Erde auszugeben. Doch bis diese Maßnahmen greifen, wird noch viel Wasser in den Boden und ins Meer fließen.