Ergebnis und Wählerströme

SPÖ und ÖVP verlieren, behalten aber die Plätze eins und zwei, die Freiheitlichen legen deutlich zu, die Grünen ein bisschen, Team Stronach und Neos treten zum ersten Mal bei einer Nationalratswahl an und kommen ins Parlament - diese Zahlen der Hochrechnung werden sich auch mit den Wahlkarten nicht mehr gravierend ändern.

Morgenjournal, 30.9.2013

SPÖ durch Nichtwähler gelitten

Die Briefwahlstimmen und Wahlkarten werden an der Ergebnis-Prognose wenig ändern, jedenfalls nicht an den Mandatszahlen, sagt Günther Ogris vom SORA Institut. Das heißt: Sozialdemokraten 52 Mandate, Volkspartei 47, Freiheitliche 40, Grüne 23, Team Stronach 11 und NEOS 10 Mandate. Wobei die SPÖ auf 26,6 Prozent der Stimmen gesunken ist, die ÖVP auf 24 Prozent. Wahlforscher Günther Ogris erklärt die Wähler-Veränderung: "Die SPÖ hat vor allem durch die Wahlenthaltung gelitten. Die ÖVP hat in alle Richtungen Stimmen verloren. Also in fast alle Parteien."

FPÖ und Team Stronach: Stimmen aus BZÖ

Die Grünen haben auf 12,2 Prozent zugelegt, die FPÖ auf 20,7 Prozent. Günther Ogris hat auch hier die Wählerströme analysiert: Die freiheitlichen Zuwächse kommen vor allem vom BZÖ.170.000 vom BZÖ".

Auch das Team Stronach verdankt seine 5,8 Prozent zu einem guten Teil ehemaligen BZÖ-Wählern. Die neue Partei im Nationalrat, die NEOS, verdanken ihre 5,2 Prozent vor allem zwei Parteien: "Die Hälfte aller NEOS kommen von der ÖVP und von den Grünen. Die andere Hälfte kommt aus allen anderen Richtungen."

Wahlgrafik

(c) ORF

Geringe Wählerbindung

Insgesamt sei die Wählerbindung gesunken, der Anteil der Strammwählerinnen betrage unter 50 Prozent, so Ogris. Ein Motiv der Wahlentscheidung ist laut der -ebenfalls für den ORF durchgeführten- Wahltagsbefragung, die Zufriedenheit mit der allgemeinen Entwicklung. Und die gab's nur bei 21 Prozent, sagt Politikwisschenschafter Peter Filzmaier: "Diese haben dann überdurchschnittlich für die Regierungsparteien gestimmt. Das waren aber eben wenige. Wer hingegen bestenfalls eine gleichbleibendes Situation in Österreich oder eine Verschlechterung empfand, hat Oppositionsparteien gewählt. Zu einem besonders hohen Anteil die freiheitliche Partei".

Untersucht wurde per Wahltagsbefragung auch die Alters-Struktur der Wählerschaft: demnach haben Ältere vor allem SPÖ und ÖVP gewählt, jüngere Männer die Freiheitlichen und jüngere Frauen die Grünen.