Das Sparbuch bleibt beliebt

Das Sparbuch bleibt die beliebteste Sparform der Österreicher, vor dem Bausparen, obwohl man wegen der Inflation damit real Geld verliert. Daran ändert auch der aktuelle Rückgang der Preissteigerung auf 1,7 Prozent nichts. Für die Studie über das Sparverhalten hat die Erste Bank 900 Österreicher befragen lassen.

Abendjournal, 16.10.2013

Sicherheit und schnelle Verfügbarkeit

Seit Monaten liegen die Sparzinsen unter der Inflationsrate - kalte Enteignung, nennt das Erste-Bank-Vorstand Peter Bosek und schätzt den jährlichen Verlust des Geldvermögens auf 3,5 Milliarden Euro. Die Österreicher bleiben laut der Umfrage davon unbeeindruckt und sparen weiter. Sicherheit ist den meisten wichtiger als der Zinssatz, so Bosek: "Der Großteil der Österreicher, glaub ich, hat die Bereitschaft, die niederen Zinsen zu akzeptieren und einen geringfügigen Realwertverlust in Kauf zu nehmen, weil vor allem das Thema Sicherheit, schnelle Verfügbarkeit des Geldes den Österreichern extrem wichtig ist."

Kreditnehmer profitieren von niedrigen Zinsen

Acht von zehn Österreichern haben ein Sparbuch, zwei Drittel einen Bausparvertrag, nur ein Viertel setzt auf Aktien, Anleihen oder Fonds. Schon traditionell risikoscheu, sind die Anleger seit der Finanzkrise noch vorsichtiger, sagt Bosek. Die letzten Jahre hätten gezeigt, dass es im Wertpapierbereich richtige Verluste geben könne.

Im Durchschnitt legt jeder Österreicher laut Erste Bank monatlich 181 Euro auf die hohe Kante, um 11 Euro mehr als vor einem Jahr. Etwa jeder zweite Befragte würde gerne sogar noch mehr sparen. Die Aussichten auf höhere Sparzinsen sind gering. Die Zinsen dürften noch einige Jahre niedrig bleiben, erklärt Bosek, wovon zumindest die Kreditnehmer profitieren.