Neuer Vorwurf: Wechselkurse manipuliert

Rekordstrafe für sechs Banken wegen Zinsmanipulation - und schon wird ein neuer Verdacht gegen Banken erhoben: Diesmal soll es um Manipulationen von Wechselkursen gehen. Laut "Süddeutscher Zeitung" ermitteln Finanzbehörden in Europa, den USA und Asien.

Mittagsjournal, 4.12.2013

Größer als Libor-Skandal?

Die Banken hätten möglicherweise Geschäfte mit fremden Währungen in der Absicht getätigt, den Kurs zu einer bestimmten Uhrzeit zu beeinflussen und so mittels Kurswetten Gewinne einzunehmen. Erhärte sich der Verdacht, könne der Skandal größere Ausmaße annehmen als der Libor-Skandal, bei dem Banken die Referenzzinsen manipuliert haben sollen.

Anhaltspunkte für einen solchen Verdacht hatten sich bereits im Oktober ergeben, als die Schweizer Finanzaufsicht mitgeteilt hatte, gegen mehrere Schweizer Institute zu ermitteln. Allerdings war die Dimension unklar geblieben.

Der Chef der deutschen Bankenaufsicht Bafin, Raimund Röseler, sagte der "Süddeutschen": "Wir haben bislang keine Anhaltspunkte dafür, dass Händler einer deutschen Bank in Manipulationen involviert waren." Die Untersuchungen seien aber noch nicht beendet. Die Deutsche Bank hat nach Informationen der Zeitung umfangreiche interne Ermittlung aufgenommen.

Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte dem Blatt: "Sollten sich die ersten Vermutungen bestätigen", könne es nötig werden, die Regeln für den Devisenmarkt zu ändern. (Text: APA, Red.)